Ringvorlesung: Palliativmedizin - Paradigmenwechsel in der Medizin?

Im Vordergrund stehen in der Palliativsituation nicht mehr Lebensverlängerung, sondern Symptomkontrolle und die Wünsche des Patienten. Dies bedeutet einen grundsätzlichen Wandel in der Indikationsstellung zu medizinisch-technischen Untersuchungsverfahren. Es sollen nur solche Krankheitsaspekte geklärt werden, die die Beschwerden des Patienten lindern. Das Abzählen von Leber- und Lungenmetastasen mit verschiedenen Untersuchungstechniken von Sonografie bis MRT und PET befriedigt häufig die Neugier der untersuchenden Ärzte, ist für den Patienten jedoch wertlos.

Der sich hier anbahnende Paradigmenwandel in der Medizin hat weiterreichende Konsequenzen. Die durch den hippokratischen Eid bekannte paternalistische Ethik wird modifiziert zu einem Partnerschaftsmodell. Die Wünsche des Patienten stehen im Vordergrund, insbesondere sein Wunsch nach spiritueller Begleitung. Angehörige sollen auch nach dem Tod betreut werden.

Zu diesem spannenden Thema halten verschiedene hochrangige Fachleute fünf Vorträge im Rahmen einer Ringvorlesung.

Heute geben Dr. med. M. Baumann-Köhler (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin; Brücken-Team, spezialisierte ambulante pädiatrische Palliativversorgung), Prof. Dr. med. D. Domagk (Medizinische Klinik und Poliklinik B) und Prof. Dr. med. Dipl. Psych. I. Gralow (Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin), Leiterin der Schmerzambulanz und -Tagesklinik, einen Einblick in die Palliativmedizin am Uniklinkum Münster.

Alle Vorlesungen finden jeweils ab 19 Uhr im Dekanats-Hörsaal an der Domagkstraße 3 statt.

Die Vorlesungsreihe wird von der Münsterischen Schober-Stiftung unterstützt, die sich für christliche Hospizarbeit einsetzt.

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