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WWU erhält ein "Medical Scientists Kolleg": Stiftung fördert Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung

Prof. Petra Dersch vom Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung ist Sprecherin des neuen "Medical Scientists Kolleg" an der Universität Münster (Foto: WWU/Sophie Pieper)

Münster (upm) - Erstmals unterstützt die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) zwei Kollegs für Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die im medizinischen Bereich als sogenannte Medical Scientists arbeiten. Neben der Universität Essen punktete nur die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster mit ihrem Antrag „InFlame – Dynamik von Entzündungsreaktionen“ - insgesamt hatten sich 30 medizinische Fakultäten um eine Förderung beworben. Unter der Leitung von Prof. Petra Dersch vom Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung der WWU fördert das Kolleg junge und talentierte Grundlagenforscher. Das Vorhaben wird über vier Jahre mit einer Million Euro unterstützt.

Die medizinische Forschung profitiert von einer engen Zusammenarbeit zwischen der patientenorientierten Forschung und der Grundlagenforschung. „Für den Fortschritt in diesem Bereich ist es erforderlich, dass auch Forscherinnen und Forscher aus der Biologie, Chemie, Mathematik und Informatik medizinische Fragestellungen bearbeiten“, betont Dr. Alexander Lehmann, der bei der EKFS für die Kolleg-Förderlinien verantwortlich ist. Oft fehle es an systematischen Fort- und Weiterbildungsprogrammen, um Naturwissenschaftlern ein tieferes Verständnis von medizinischen Voraussetzungen, klinischen Konsequenzen und den Bedingungen ärztlichen Handelns zu vermitteln. „Mit dem Kolleg erweitert die WWU ihr Portfolio um ein interdisziplinäres Programm für hochtalentierte Nachwuchskräfte. Junge, kreative Köpfe im Bereich der klinischen Forschung und vielfältige Synergien mit unserem Profilbereich ,Zelldynamik und Bildgebung‘ werden die Exzellenz an der WWU befeuern“, unterstreicht WWU-Prorektorin Prof. Monika Stoll.

Das Kolleg „InFlame – Dynamik von Entzündungsreaktionen“

Viele schwerwiegende Erkrankungen, darunter Infektionen, Krebs und neurologische Störungen, sind durch Entzündungsreaktionen charakterisiert. Diese tragen maßgeblich zum Schweregrad der Krankheit bei. Aktuell sind für viele Entzündungsreaktionen keine effektiven Therapien bekannt, es bleibt nur eine Behandlung von Symptomen. Die Erforschung dieser Prozesse setzt eine Kombination von wissenschaftlichen Kenntnissen, Expertisen und modernen Untersuchungsmethoden voraus. „Ziel unseres Kollegs ist es, promovierte Grundlagenwissenschaftler in die translationale Forschung einzubinden, ihre wissenschaftliche Karriere zu unterstützen und eine Basis für die Entwicklung effektiver Behandlungsmethoden von entzündlichen Erkrankungen zu schaffen“, sagt Petra Dersch. Bei der translationalen Forschung handelt es sich um die Überführung von neuen Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Anwendung. Der Standort Münster bietet dafür mit seinem Medizin-Schwerpunkt „Entzündung und Infektion“ beste Bedingungen.

An dem Vorhaben sind neben Dersch folgende Personen der WWU beteiligt: Prof. Andrea Rentmeister (Chemie), Prof. Benjamin Risse (Informatik), Prof. Johannes Roth (Medizin), Prof. Kerstin Steinbrink (Medizin), Prof. Michael Schäfers (Medizin), Prof. Heinz Wiendl (Medizin), Prof. Alexander Zarbock (Medizin). Als assoziierte Partner wirken mit Prof. Ralf Adam und Prof. Dietmar Vestweber (Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin) sowie Prof. Stephan Ludwig (Medizin-Biologie).

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Die gemeinnützige EKFS widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte medizinfördernde Stiftung Deutschlands.

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