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Wissenschaft im Dialog: Gelungener Auftakt für den "Tag der Medizinischen Fakultät"

Prof. Bettina Schöne-Seifert bei ihrem Vortrag im Erbdrostenhof (Foto: WWU/tw)

Münster (mfm/tw) – „Ich hatte in der letzten Woche einen Herzinfarkt, und jetzt bin ich hier“: Beim „Tag der Medizinischen Fakultät“ gab sich ein Mann im Publikum zu erkennen, der an der Uniklinik Münster (UKM) behandelt worden ist. Professor Dr. Johannes Waltenberger freute sich – denn gerade hatte er Behandlungskonzepte vorgestellt, die Herzinfarkt-Patienten am UKM und anderen Krankenhäusern das Leben retten können.
Waltenberger gehört zu den fünf von 138 Professoren der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, die am Samstag (9. Juli) im Erbdrostenhof einen Einblick in ihre Arbeit gaben. Dr. Heymut Omran sprach über seltene Erkrankungen, Dr. Heinz Wiendl über neurologische Erkrankungen; der Mikrobiologe Dr. Helge Karch, der – so MFM-Dekan Prof. Dr. Wilhelm Schmitz – „Darmbakterien sammelt wie andere Leute Briefmarken“, zeigte, wie er in nur zwei Tagen den EHEC-Erreger identifizieren konnte.
Mit einem hochaktuellen Thema trat schließlich auch Dr. Bettina Schöne-Seifert ans Mikrofon. „Die einen denken an Zellhaufen, die anderen an Mini-Babys, die eigentlich schon Mini-Pampers tragen müssten“, sagte die Medizin-Ethikerin – und wog das Für und Wider der Präimplantationsdiagnostik (PID) aus ethischer Sicht gegeneinander ab. Der Bundestag hatte die PID zwei Tage zuvor nach kontroverser Debatte eingeschränkt genehmigt.
Bis zu 100 Zuhörer verfolgten die einzelnen Vorträge im Festsaal des Erbdrostenhofs und diskutierten lebhaft mit den Referenten. Eine Wiederholung des Angebots, zu dem die Fakultät gemeinsam mit der „Allianz für Wissenschaft Münster“ eingeladen hatte, sei daher denkbar, so Prof. Schmitz: „Wir werden auch weiterhin den Dialog mit der Öffentlichkeit suchen“, sind sich der Dekan und der Initiator der Veranstaltung, Emeritus und Allianz-Akteur Prof. Karl Heinz Rahn, einig.

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