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Wer unterstützt klinische Forschung? Infoveranstaltung bot Überblick über Angebote an der Fakultät

Mit Bioproben, Biomarkern und Daten aus vorhandenen Studien und Registern kann die Zentrale Biobank (ZBB) klinische Forschungsprojekte unterstützen – nur eines von vielen internen Hilfsangeboten (Foto: FZ)

Münster (mfm/am) – Großes Echo für die Infoveranstaltung „Klinische Forschung – Unterstützungsangebote vor Ort“: Rund 80 forschende Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät folgten der Einladung zu dem hybrid durchgeführten Treffen. Dr. Elke Williamson, Geschäftsführerin der Fakultät, verwies einleitend auf das breite Spektrum an Beratungs- und Kooperationsangeboten am Fachbereich Medizin. Im Folgenden wurden die wichtigsten davon näher vorgestellt.

Den Auftakt machten Thomas Claes und Anne Winter von der Stabsstelle Datenschutz: Sie zeigten auf, welche datenschutzrechtlichen Anforderungen bereits bei der Planung von medizinischen Studien zu beachten sind. Zudem ging das Referentenduo auch auf Probleme und Herausforderungen des Datenschutzes bei multizentrischen Studien ein. Wie mit Hilfe von Patientendaten aus der Routineversorgung datenschutzkonform medizinische Forschungsfragen beantwortet werden können, verdeutlichte anschließend der Vortrag von Dr. Michael Storck, Leiter des Medizinischen Datenintegrationszentrums. Diese Einrichtung, abgekürzt MeDIC und angesiedelt am Institut für Medizinische Informatik (IMI), verfügt über eine weitreichende Expertise zum Umgang mit medizinischen Daten und bietet unter anderem Unterstützung bei bioinformatischen Analysen, bis hin zu Analysen mittels künstlicher Intelligenz. Durch die Einbindung in die deutschlandweite Medizininformatik-Initiative können Patientendaten auch institutionsübergreifend für die Forschung nutzbar gemacht werden.

Überraschend für viele Teilnehmende waren die Beratungs- und Serviceangebote, die Prof. Klaus Berger, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin in seinem Vortrag erläuterte. Diese erstrecken sich nicht nur auf die Unterstützung bei der Planung des Designs für klinische und Versorgungsforschungsstudien, sondern auch auf Follow-Ups einschließlich aller Datenverarbeitungsschritte. Zudem können Forschenden der Medizinischen Fakultät Bioproben, Biomarker und Daten aus vorhandenen Studien und Registern zur Verfügung gestellt werden. Hierfür hat die Fakultät mit der Zentralen Biobank (ZBB) eine spezielle Infrastruktur geschaffen, die Forschenden immense Vorteile bietet:  Die ZBB erfüllt alle Anforderungen an die Biomateriallagerung im Hinblick auf Datenschutz, Qualität, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit, hält andererseits aber den finanziellen Aufwand für die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer sehr gering.

Als erste Anlaufstelle für die statistische Planung und Analyse von medizinischen Forschungsvorhaben stellte sich auf der Infoveranstaltung das Institut für Biometrie und Klinische Forschung (IBKF) vor. Allein 200 bis 250 statistische Erstberatungen für Promotionen, Habilitationen und Publikationen würden jährlich für Mitarbeitende der Medizinischen Fakultät durchgeführt, erläuterte IBKF-Mitarbeiter Dr. Dennis Görlich. Das Institut biete zudem Kooperationen bei medizinischen Forschungsprojekten und klinischen Prüfungen an und sei Experte für „Real World Data“ (Krankenkassen- und Registerdaten) sowie für innovative Studiendesigns und Modelle der Versorgungsforschung.

Ein Vortrag des Zentrums für Klinische Studien (ZKS) bildete den Abschluss der Veranstaltung: Geschäftsführerin Stephanie Marquart und ihre Kolleginnen Dr. Miriam Krischke sowie Sabine Vortkamp stellten ihre Ausführungen unter das Motto „Experten für Methodik in der klinischen Forschung – Innovation im universitären Umfeld“. Für das ZKS stehe die Unterstützung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen bei der Umsetzung von klinischen Studien insbesondere in den Bereichen Arzneimittel- und Medizinproduktegesetz im Vordergrund. Wichtig seien vor allem die Überleitung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in die patientenorientierte Anwendung und die Qualitätssicherung, bei der auch die Fort- und Weiterbildung des Studienpersonals eine wichtige Rolle spielten, so die Referentinnen.

Angesichts der vom Start weg guten Resonanz stellte Dr. Williamson in ihrem Schlusswort in Aussicht, dass es bald eine Fortsetzung der Infoveranstaltung geben werde. Bis dahin können Interessentinnen und Interessenten, die den Juni-Termin verpasst haben, beim IMI eine Aufzeichnung der Referate und/oder die Vortragsfolien anfordern: imi@uni-muenster.de.