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Weiterer Baustein für Masterplan „Zukunftsmedizin Münster“: 50 Mio. Euro für Forschungsgebäude bewilligt

Computersimulation des neuen Forschungsverfügungsgebäudes am Coesfelder Kreuz (Foto: UKM IM BAU/Peter Bastian Architekten)

Münster (mfm/tb) - Grünes Licht für Münsters Universitätsmedizin: Das NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung hat in seinem Haushalt 2011 eine Fördersumme von bis zu 50 Millionen Euro für die Errichtung eines Neubaus für die Forschung bereitgestellt. Schon 2012 sollen am Coesfelder Kreuz, Ecke Rishon-Le-Zion-Ring, die Arbeiten an dem Gebäude beginnen, das auf 18.000 qm Flächen für neue Forschungsvorhaben umfassen wird. Der neue Komplex werde „dringend benötigt“, so die künftigen Nutzer.
Das Laborgebäude gehört zu den großen Neubauprojekten des gemeinsamen Masterplans, den die Medizinische Fakultät der Universität Münster und das Universitätsklinikum Münster (UKM) im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt haben. „Zukunftsmedizin Münster 2020“ ist das Konzept betitelt, mit dem Standortnachteile beseitigt werden sollen. Der Startschuss für die Umsetzung fiel im Januar mit dem Baubeginn des PAN-Zentrums, in das Anfang 2012 die Institute für Pathologie, Anatomie und Neuropathologie einziehen werden.
„Wir sind sehr froh, dass wir mit Hilfe des Landes nun weiter in die Optimierung insbesondere der Forschung investieren können, die zurzeit in vielen Bereichen unter großer Raumnot leidet. Auch externe Gutachter haben uns schon vor Jahren bescheinigt, dass wir gerade bei den Forschungsflächen großen Nachholbedarf haben“, betont der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Wilhelm Schmitz. Der neue Komplex am Coesfelder Kreuz wird auch die - schon länger geplanten – Neubauten für zwei Institute, die Medizinische Mikrobiologie und die Hygiene, beinhalten, deren Kosten inklusive Erstausstattung auf 35 Millionen Euro veranschlagt und vom Land bereits seit 2005 bewilligt sind.
Den gemeinsamen Masterplan von Medizinischer Fakultät und UKM hat die UKM IM GmbH, eine Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums, unter der Leitung des Architekten Stephan Triphaus erarbeitet. Der im Grundriss dreieckige Gebäudekomplex für die Forschung wird bis zu sechs Geschosse haben. Die Labor- und Büroflächen sollen sich flexibel in unterschiedliche Nutzungseinheiten aufteilen lassen. „Wir wollen hier eine Architektur der Begegnung realisieren“, erklärt Dekan Schmitz, „denn in den modernen Lebenswissenschaften spielen Fächergrenzen kaum noch eine Rolle“.
Eine verbesserte Forschungsinfrastruktur ist aus mehreren Gründen von herausragender Bedeutung für Münsters Hochschulmedizin: Ausreichend große sowie zeitgemäß ausgestattete Labore sind wichtig, um neue hoch qualifizierte Professoren nach Münster zu holen, weitere Forschungsverbünde bei Drittmittelgebern einzuwerben und nicht zuletzt um jungen Nachwuchsforschern attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Die neuen Forschungsflächen will die Fakultät vorrangig nach Leistungskriterien, beispielsweise anhand der Einwerbung von Drittmitteln, und zeitlich befristet vergeben.
Hinzu kommt ein erhoffter Anschub für das „Cells-in-Motion“-Projekt, mit dem die Universität eine erste Hürde, die Annahme in das Antragsverfahren, geschafft hat. Im kommenden Jahr entscheidet sich, ob der interdisziplinäre lebenswissenschaftliche Forschungsverbund bei der Exzellenzinitiative des Bundesforschungsministeriums erfolgreich ist und Fördermittel in Millionenhöhe erhält. „Unabhängig vom Ausgang der Bewerbung werden wir diesen Schwerpunkt einer Kombination von molekularer Zellbiologie mit modernster molekularer Bildgebung weiter forcieren“, unterstreicht Schmitz. „Auch dafür besteht ein erheblicher Raumbedarf“.
Profitieren wird von der Investition auch die Krankenversorgung, ist sich der Kaufmännische Direktor des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, sicher: „Das neue Forschungsgebäude liegt auf dem Zentralcampus der Medizin und somit nah an der Krankenversorgung. Die kurzen Wege vom Krankenbett zum Forschungslabor sowie die tägliche Begegnung von Grundlagenforschern mit den in der klinischen Forschung und Krankenversorgung tätigen Ärzten werden dazu führen, dass wir unseren Patienten noch schneller als bisher neue Therapiemöglichkeiten anbieten können."

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