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Von Santa Maria nach Westfalen: Dr. Silvio Stefanello ist neuer Humboldt-Postdoc-Stipendiat an der WWU

Neustes Mitglied in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Victor Shahin am Institut für Physiologie II der WWU Münster: Dr. Silvio Terra Stefanello (Foto: privat)

Münster (mfm/lt) – Ein reibungslos ablaufender Transport von Proteinen in den Zellkern ist ein wichtiger Schritt für viele Prozesse, die sich in der Zelle abspielen. Wird er gestört oder manipuliert, kann dies zu der Bildung von Krebszellen führen. Forscher wollen daher die Mechanismen hinter dem Proteintransport erkennen, um neue therapeutische Ansätze für die Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen zu entwickeln. Genau das ist auch das Anliegen von Dr. Silvio Terra Stefanello: Seit November unterstützt er die Krebsforschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster (WWU). Finanziert wird das Forschungsstipendium von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Der brasilianische Nachwuchswissenschaftler arbeitete bisher an der Universidade Federal de Santa Maria am Institut für Biochemie und Molekularbiologie. In der Arbeitsgruppe von Prof. Victor Shahin am Institut für Physiologie II der WWU wird sich der 30-Jährige mit Kernporenkomplexen befassen (englisch: nuclear pore complexes – NPC). Diese befinden sich in der Kernhülle einer Zelle und kontrollieren den gesamten nukleozytoplasmatischen Transport von Stoffen zwischen Zellkern und Zytoplasma.

Ungefähr 1.500 bis 3.000 NPC durchsetzen die Kernhülle in regelmäßigen Abständen. Fehlfunktionen bei ihnen können zu unkontrolliertem Zellwachstum und somit zur Ausbildung von Krebs führen. Ebenso spielen sie eine Schlüsselrolle bezüglich der Bösartigkeit eines Tumors. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind jedoch ungeklärt. In seinem Aufenthalt an der WWU wird sich Humboldt-Stipendiat Stefanello mit der Aufklärung dieser Vorgänge beschäftigen. Die Befunde seines Projektes sollen zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze beitragen.

Durch ihr Forschungsstipendium für Postdoktoranden unterstützt die Alexander-von-Humboldt-Stiftung den interkulturellen Austausch zwischen deutschen und ausländischen Wissenschaftlern. Jährlich ermöglicht die Stiftung 500 überdurchschnittlich qualifizierten Postdocs aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland.