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Verzicht auf Disziplin als Arbeitsprinzip: Fakultät legt neue Forschungsbroschüre vor

Prof. Alexander Schmidt, Dr. Elke Williamson und Prof. Eberhard Schlatter (.v.l.n.r.) mit dem neuen „Kopf“ der Medizinischen Fakultät, Dr. Philippe Coulon, an dessen Arbeitsplatz

Münster (mfm) – Dr. Philippe Coulon hält den Kopf hin für die Medizinische Fakultät der Universität Münster. Und das sogar freiwillig: Ein Foto, das den jungen Wissenschaftler bei seiner Arbeit im Institut für Physiologie I zeigt, ist das Titelbild einer neuen Broschüre der Hochschulmediziner. Auf 44 Seiten stellt die Fakultät darin ihre Forschungsaktivitäten vor – und macht nebenbei auch noch Werbung für den Standort Münster.
„Wir geben jährlich rund 145 Millionen Euro für Forschung und Lehre aus und sehen es natürlich als Teil unserer Aufgaben an, die Öffentlichkeit über die Verwendung dieser Mittel zu informieren“, erläutert Prof. Alexander Schmidt, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät. Zusammen mit seinem Amtskollegen, dem Prodekan für Struktur und Entwicklung Prof. Eberhard Schlatter, sowie Forschungsreferentin Dr. Elke Williamson bildete er den Fachbeirat des aufwändigen Projektes. Seine Aufgabe verstand das Trio allerdings weniger als eine fachliche: „Die Broschüre richtet sich nicht an Experten, sondern an die interessierte Öffentlichkeit. Daher ist sie bewusst allgemein verständlich geschrieben“, so Prof. Schlatter.
Leseanreiz bei den medizinischen Laien sollen bereits die Überschriften wecken. „Bei der Forschung lassen wir gern jede Disziplin fallen“ steht beispielsweise über einem Kapitel, in dem um das interdisziplinäre, also fächerübergreifende, Arbeitsprinzip der Forschung geht. Breiten Raum nehmen die fünf großen Forschungsschwerpunkte ein, die die Fakultät seit Jahren verfolgt und stetig ausbaut: die Entzündungsreaktion, die Herz- und Gefäß-, die Neuro-, die Tumor- sowie die Reproduktionsmedizin. Sie sind zugleich Schwerpunkte des Universitätsklinikums Münster in der Krankenversorgung. Daneben gibt es Abschnitte, die die Leitlinien in der medizinischen Forschung an der Universität darstellen, so die intensive Nachwuchsförderung und die internationale Vernetzung. Die Passagen zum Leistungsprinzip zeigen, dass die Uni-Mediziner gerade hier in den letzten Jahren punkten konnten: Im landesweiten Vergleich rangiert die münstersche Fakultät ununterbrochen an der Spitze, seitdem die die Düsseldorfer Landesregierung die Erhebungen 1999 eingeführte.
Nicht zufällig ist die neue Forschungsbroschüre auch ein Werbeträger für die Stadt Münster: Vier Seiten, fast ein Zehntel des Umfanges, räumt die Fakultät ihrem Sitz ein, der Stadt, die, wie es in einer weiteren Überschrift heißt, „gern unter die Räder kommt“. „Der Standort hilft uns, exzellente Fachkollegen zu uns holen“, erläutert hierzu Prof. Schmidt. Nach der Forschung soll als nächstes eine Broschüre für Studieninteressenten folgen - von denen in Münster inzwischen 16 auf einen verfügbaren Medizin-Studienplatz kommen. Tendenz: steigend. Die bereits gedruckt vorliegenden „Innenansichten“ aus der Forschung - so der Titel der Publikation - können Interessenten telefonisch bei der Medizinischen Fakultät anfordern (Tel. 0251-83-58937).