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Studieren mit Beeinträchtigung: IfAS-Veranstaltung findet Anklang – und soll wiederholt werden

Setzen sich für ein inklusives Medizinstudium ein (v.l.n.r.): Sabrina Lorenz, Dr. Thomas Geldmacher, Dr. André Dennes, Lea Schäffer, Enna Schwarze und Sophia Rettberg (Foto: privat)

Münster (mfm/jg) – Prüfung um Prüfung, Abgabe um Abgabe – der Leistungsdruck im Studium belastete viele Studierende. Besondere Herausforderungen hält der Unialltag für Menschen mit Beeinträchtigungen bereit: Wie das hohe Lernpensum trotz chronischen Erkrankungen, Behinderungen oder vorübergehend auftretenden Einschränkungen gelingt, war jetzt Thema einer Veranstaltung des Projekts „Studieren mit Beeinträchtigung“ des Instituts für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS) der Medizinischen Fakultät an der Westfälischen-Wilhelms-Universität (WWU) Münster.

„Wir sind sehr erfreut über die rund 50 Besucher und darüber, wie gut die Veranstaltung angenommen wurde. Deswegen ist auch geplant, solche Events in Zukunft häufiger anzubieten“, resümiert Sophia Rettberg, die mit Lea Schäffer und Enna Schwarze das Tutorinnenteam des Projekts bildet. Für die Veranstaltung hatten die Studentinnen der Human- und Zahnmedizin Betroffene und Interessierte ins IfAS geladen. Auf dem Programm standen Vorträge, die verschiedene Aspekte des weitläufigen Themas beleuchteten: Dr. Andre Dennes aus der Lernberatung der Vorklinik sprach etwa übers „Lernen lernen“; Dipl.-Psych. Thomas Geldmacher, psychologischer Berater der Zahnmedizin-Studierenden, informierte über „Mental Health“ im Studium und Sabrina Lorenz, Aktivistin und Speakerin, teilte als Betroffene ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema „Studieren mit chronischer Krankheit“. „Im Anschluss war auch noch Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und das Gehörte zu diskutieren. Das gegenseitige Vernetzen war dabei ein weiteres Anliegen der Veranstaltung“, so Rettberg.

„Studieren mit Beeinträchtigung“ ist ein Projekt des IfAS und wird, unter der Leitung von Diplompsychologin Janina Sensmeier aus dem Team des Studienhospitals, von Medizinstudierenden betreut. Gemeinsame Aufgabe ist es, Studierenden mit Beeinträchtigung ein Beratungsangebot zu bieten und zur Vernetzung der Betroffenen – etwa durch regelmäßige Stammtische – beizutragen. Ein weiteres Ziel: „auf Missstände aufmerksam machen“, betont Rettberg. „Um der Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigungen entgegenzutreten und ein inklusives Medizinstudium zu schaffen, braucht es die Unterstützung der restlichen Studierendenschaft. Deswegen hat sich die Veranstaltung auch nicht ausschließlich an Betroffene gerichtet – und wurde dementsprechend gut angenommen.“