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Behandlung bösartiger Tumoren bei Kleinkindern: Till Holsten erhält Maria-Möller-Promotionspreis

Dr. Till Holsten ist der neue Preisträger des Promotionspreises der Maria-Möller-Stiftung (Foto: privat)

Münster (mfm/lt) – Die Diagnose „Krebs“ ist für jeden Menschen ein schwerer Schlag ­– und noch schwerer wiegt sie, wenn Kleinkinder betroffen sind. Eine in dieser Gruppe zwar selten auftretende, sich aber sehr aggressiv verhaltende Variante sind rhabdoide Tumoren. Bislang gibt es noch wenige Forschungsdaten zu Ursachen oder Therapie dieser Krebserkrankung, die vor allem die Weichteile betrifft. Dr. Till Holsten möchte die Faktenlage verbessern: Als Doktorand an der Universität Münster hat er sich mit den Behandlungsmöglichkeiten rhabdoider Tumoren befasst. Für seine herausragende Dissertation hat der Nachwuchsforscher den mit 1.000 Euro dotierten Maria-Möller-Promotionspreis erhalten.

In seiner Studie, die innerhalb der Arbeitsgruppe von Dr. Kornelius Kerl in der münsterschen Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin entstand, untersuchte Holsten, wie sich die Hemmung der Proteine BRD4 und CDK9 auf das Wachstum und die Überlebenschancen bösartiger Tumore auswirken kann. Das Forscherteam schaltete die maßgeblich am deregulierten Tumorwachstum beteiligten Proteine aus und konnte auf diese Weise beeindruckende Ergebnisse erzielen: Durch die Maßnahmen wurde das Tumorwachstum nicht nur stark beeinträchtigt, sondern auch der Zelltod der bösartigen Krebszellen eingeleitet. Diese Ergebnisse lassen auf neue Behandlungsmöglichkeiten von rhabdoiden Tumoren und eine verbesserte Versorgung der kleinen Patienten hoffen. Dr. Till Holsten arbeitet nach seinem prämiierten Abschluss an der Universität Münster nun als klinisch tätiger Arzt in der Kinderonkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Die Maria-Möller-Stiftung wurde im Jahr 2005 von Rechtsanwalt Dr. Gerd Möller gegründet, im Andenken an seine an Brustkrebs verstorbene Frau. Die Einrichtung zeichnet in jedem Semester eine herausragende onkologische Dissertation aus der Medizinischen Fakultät der Universität Münster aus, um so die Krebsforschung zu fördern. Ausgewählt werden die Preisträger im Auftrag der Stiftung von einer Jury der Fakultät.

PubMed-Link zur Studie

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