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Promotionspreis für Alina Burghard: Universität Münster ehrt Autoren der 15 besten Dissertationen

Rektor Prof. Johannes Wessels (r.) und Prorektorin Prof. Maike Tietjens (l.) verliehen die Dissertationspreise (Foto: WWU/P. Leßmann)

Münster (upm) - In einer Feierstunde hat das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit einem Dissertationspreis des Jahres 2022 ausgezeichnet. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz müssen die Dissertationen ein hohes Maß an Originalität aufweisen und einen bedeutsamen Beitrag zur aktuellen Forschung leisten. WWU-Rektor Prof. Johannes Wessels und die Prorektorin für akademische Karriereentwicklung und Diversity, Prof. Maike Tietjens, verliehen die Preise, die mit jeweils 3.500 Euro dotiert sind. Das Preisgeld dient der Förderung von Forschungsarbeiten der Preisträger an der WWU oder an einer anderen nationalen oder internationalen Hochschule.

Die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Universität Münster eine zentrale strategische Aufgabe. Die Vergabe der Dissertationspreise für herausragende Doktorarbeiten gehört traditionell dazu. „An der Universität Münster promovieren jedes Jahr zahlreiche junge Talente. Sie haben allen Grund, stolz auf ihre Leistung zu sein, und sie können zuversichtlich nach vorne schauen. Das Rektorat freut sich, sie ehren und unterstützen zu dürfen und wünscht ihnen eine glänzende Zukunft“, sagte Maike Tietjens.

Aus dem Fachbereich Medizin konnte Dr. Alina Burghard die Auszeichnung in Empfang nehmen. Ihre Arbeit mit dem Titel “Signaling mechanisms inducing hyporesponsiveness of phagocytes during systemic inflammation” entstand unter Betreuung von Prof. Johannes Roth. Sie befasst sich mit der veränderten Funktion von Zellen des Immunsystems bei einer schweren Entzündungsreaktion des Körpers. Dazu wurden Immunzellen, unter anderen von Patienten nach einer Herzoperation mit Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, auf ihre Reaktionsfähigkeit bei Kontakt mit Bakterienbestandteilen untersucht. Burghard konnte zeigen, dass es bei dieser schweren Entzündungsreaktion nach einer zu Beginn bestehenden überschießenden Immunreaktion im Verlauf zu einer Unterdrückung der erwarteten Immunantwort kommt.

Unter anderem markierten die Forscher Botenstoffe innerhalb der Zelle mit fluoreszierenden Farbstoffen und bestimmten anschließend mithilfe eines speziellen Mikroskops, einem sogenannten Image Stream, ihre Position in der Zelle. So konnten zwei neue Signalwege in den untersuchten Zellen aufgedeckt werden, die zu der verminderten Immunantwort führen. Die Patienten entwickeln in der Folge ein relevant erhöhtes Risiko für Folgeinfektionen. Mit der Aufdeckung des Entstehungsmechanismus dieser verminderten Immunfunktion soll die Grundlage für die Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten gelegt werden, die zu einer Stabilisierung des Immunsystems bei schwerstkranken Patienten eingesetzt werden können.