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Männer sind anders, Frauen auch: Geschlechterunterschiede in der Medizin werden in der Online-Plattform „GenderMed-Wiki“ gebündelt

Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Mathias Herrmann, Prof. Bettina Pfleiderer und Prof. Walter Heindel (v.l.) freuen sich über den Start von GenderMed-Wiki (Foto: privat)

Münster (mfm/if) - Öffentliche Premiere für GenderMed-Wiki: In einem ganztägigen Kick-off-Workshop in Münster wurde die neue Online-Plattform jetzt der Fachwelt vorgestellt. GenderMed-Wiki bündelt Fachwissen zum Einfluss des Geschlechts bei Erkrankungen und Therapien. Die vom Bundesforschungsministerium geförderte Austausch- und Wissensplattform ist ein Kooperationsprojekt zwischen den Medizinischen Fakultäten der Unis Münster, Duisburg-Essen und Innsbruck sowie dem GECKO-Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie der Hochschule Heilbronn. Als nächster Schritt wird das Projekt in Münster und Duisburg-Essen in einer Pilotphase erprobt und evaluiert.
In einem Grußwort zeigte sich Dekan Prof. Mathias Herrmann sehr erfreut über das innovative Vorhaben. Für dessen Initiatorin, Prof. Bettina Pfleiderer geht mit dem Projektstart ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Viele Erkenntnisse der Gendermedizin sind noch zu wenig bekannt oder sind noch nicht systematisch geordnet. Diese Lücke soll durch GenderMed-Wiki geschlossen werden. Da das Wissen dieses noch relativ jungen Querschnittsfaches exponentiell wächst, ist eine Online-Austauschform, in der viele Akteure gemeinsam mitarbeiten und aktualisieren, der optimale Weg, um neue Erkenntnisse schnell zu verbreiten.“
Höchstes wissenschaftliches Niveau einerseits und Praxistauglichkeit andererseits werden durch ein Beirat- und Review-Board ausgewiesener Expertinnen sichergestellt. Das Review-Board prüft dabei eingestellte Beiträge auf fachliche Richtigkeit und wissenschaftliche Qualität, bevor diese online gestellt werden. Eine bundesweite Master- und Doktorarbeitenbörse, in der medizinrelevante Themen mit geschlechterspezifischen Aspekten angeboten werden, soll ebenfalls integriert werden.
In Form von Impulsvorträgen und Arbeitsgruppen - letztere bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Lehrenden, Studierenden und einem öffentlichen Publikum - wurden beim Workshop nicht nur der Status quo des Projektes, sondern auch Perspektiven für eine langfristige Etablierung aktiv diskutiert. Im Frühjahr 2017 soll GenderMed-Wiki - bislang in Deutsch verfasst - auch in Englisch an den Start gehen. „Diese Internationalisierung wird es ermöglichen, neue Forschungsthemen und -projekte in der geschlechtersensiblen Medizin zu initiieren“, ist sich Pfleiderer sicher.

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