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Erste „OFFSPRing“-Nachwuchsakademie: Starthilfe für den Nachwuchs in der Reproduktionsmedizin

Diskussion während OffSPRing: Dr. Nina Kossack, Prof. Dr. Rolf Jessberger, Prof. Dr. Maria Simoni und Prof. Dr. Stefan Schlatt (v.l.nr.) im Gespräch (Foto: mk)

Münster (mfm/mk) -  Der erste Workshop der Nachwuchsakademie „OFFSPRing“ des münsterschen Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) ist erfolgreich zu Ende gegangen. Zwölf Nachwuchswissenschaftler hatten sich mit 27 international renommierten Forschern aus ganz Europa in Münster getroffen, um gemeinsam geplante Förderanträge der promovierten Jungforscher bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu diskutieren. „OFFSPRing“ – der Kurztitel steht für: Offering Scientific Perspectives in Reproduction - war die erste Nachwuchsakademie ihrer Art; mit ihr übernimmt das CeRA eine Vorreiterrolle.
„Der schwierigste Punkt einer jeden wissenschaftlichen Karriere ist der erste DFG-Antrag“, erklärt der Koordinator der Nachwuchsakademie und Leiter des CeRA, Prof. Dr. Stefan Schlatt, das Anliegen der Wissenschaftler, dem Nachwuchs beim Einstieg ins Feld zu helfen. Dazu hatten Schlatt und seine Mitstreiter insgesamt 20 anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland sowie sieben aus der Medizinischen und der Biologischen Fakultät der Universität Münster an das CeRA eingeladen, die mit den zwölf Stipendiaten der Nachwuchsakademie deren Projekte debattierten. Dabei kam, so Schlatt, die ganze Bandbreite der Reproduktionsmedizin zum Tragen: „Wir haben hier Projekte aus der Biologie, der Veterinärmedizin und der klinischen Medizin – das reicht von der Fertilität des männlichen Plattwurms bis zur Erforschung der Immuntoleranz in der Schwangerschaft.“
Nur etwa ein Drittel aller Anträge hat bei der DFG Erfolg. Den jungen Wissenschaftler bot der Workshop die Chance, ihr Projekt schon vor der Antragstellung ausgewiesenen Experten vorzustellen und mit diesen in kleinen Gruppen darüber zu sprechen. „Eine Ausnahmesituation“, wie Dr. Nina Kossack sagt, die am CeRA in Münster arbeitet und zu menschlichen Stammzellen aus dem Hodengewebe forscht: „Wir hatten die Möglichkeit, unsere Ideen gleichzeitig vertraulich, aber auch sehr offen zu diskutieren – so wurden unsere Projekte klar gestärkt.“ Außerdem, so Kossack weiter, sei es eine große Hilfe gewesen, dass der DFG-Programmdirektor des Bereichs Lebenswissenschaften 1, Dr. Tobias Grimm, einen Vortrag über die Strukturen der Antragstellung gehalten habe.
Den eingeladenen Experten wiederum war es wichtig, „den Nachwuchswissenschaftlern bei ihrem erfolgreichen Einstieg ins Feld zu helfen“, wie Prof. Dr. Rolf Jessberger, Leiter des Instituts für physiologische Chemie an der Technischen Universität Dresden berichtet. Aber auch die Reproduktionsmedizin als Fach profitiere von dieser neuen Form der Nachwuchsakademie, so Jessberger. Und auch Prof. Dr. Manuela Simoni, die lange an der Medizinischen Fakultät in Münster tätig war und mittlerweile Endokrinologie an der Universität Modena lehrt, ist begeistert von OFFSPRing: „So können schon früh Denkfehler korrigiert und das Projekt und seine Richtung fokussiert werden – so etwas würde sich sogar für erfahrene Wissenschaftler lohnen.“
Schon im Vorfeld sei die Resonanz auf die Akademie äußerst positiv gewesen, berichtet Schlatt. 29 junge Wissenschaftler hatten sich auf die äußerst breit angelegte Ausschreibung beworben. „Und auch fast alle eingeladenen Experten sind nach Münster gekommen“, so Schlatt. Die an den Workshop geknüpften Erwartungen habe dieser sogar noch übertroffen. Ende 2013 soll es daher ein zweites Treffen von OFFSPring geben - wenn hoffentlich viele Nachwuchswissenschaftler positive Nachricht von der DFG erhalten haben.  
Insgesamt scheint das münstersche Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie ein Projekt mit Zukunft entwickelt zu haben: „Die Nachwuchsakademie ist ein tolles, neues Instrument, um junge und erfahrene Wissenschaftler zusammenzubringen und so das gesamte Fach weiterzuentwickeln“, so der rundum zufriedene Koordinator Schlatt.

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