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Einblicke in den Zebrafisch: Graduiertenschule CEDAD startet

Bildgebende Verfahren ermöglichen Einblicke in lebende Zellen. Hier sind Blutgefäße der Haut einer Maus (rot gefärbt) sichtbar gemacht sowie bestimmte Zellen, die mit einem grün fluoreszierenden Protein markiert sind. Foto: Friedemann Kiefer

Münster (wwu) - Im Oktober startet an der Universität Münster die neue Forschungsschule CEDAD ("Cell Dynamics and Disease"). Sie soll Doktoranden der Fachgebiete Biowissenschaften und Biomedizin strukturiert zur Promotion führen und optimal auf das Berufsleben vorbereiten. Der Themenschwerpunkt der NRW-Forschungsschule, die sich im März in einem Auswahlverfahren durchgesetzt hatte und nun vom Land mit rund 500.000 Euro pro Jahr gefördert wird, liegt in der molekularen Biomedizin.
Jährlich werden durch die CEDAD-Forschungsschule ("International Graduate Program for Cell Dynamics and Disease"), die von den Fachbereichen Biologie und Medizin der WWU gemeinsam mit dem münsterschen Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin getragen wird, zehn Promotionsstipendien an herausragende Bewerber aus dem In- und Ausland vergeben. Zusätzlich zu den Stipendiaten werden Doktoranden, die sich aus anderen Mitteln finanzieren, in das Kolleg aufgenommen. Insgesamt sollen der Forschungsschule rund 135 Doktoranden angehören. Die Ausbildungssprache des dreijährigen Programms ist Englisch.
Die Doktoranden arbeiten an verwandten Fragestellungen. Im Fokus stehen unterschiedliche bildgebende Verfahren, mit denen Prozesse, die in lebenden Zellen verschiedener Organismen wie Fruchtfliege, Zebrafisch oder Maus ablaufen, beobachtet werden können - und sogar Einblicke in den menschlichen Körper gewonnen werden. Die Doktorarbeit wird von einer Reihe von Lehrveranstaltungen begleitet, die den Studierenden über ihr eigenes Forschungsthema hinausgehende Qualifikationen vermitteln sollen. So werden Vorlesungen, Seminare und Workshops aus verschiedenen Themenbereichen der Zellbiologie, Physiologie, Biochemie oder Genetik angeboten.
In Workshops werden zudem nicht nur Präsentation und Rhetorik als Fähigkeiten zur Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte geschult, sondern auch andere überfachliche Qualifikationen vermittelt. "Uns ist es wichtig, die Doktoranden nicht nur auf ein Berufsleben innerhalb der Universität vorzubereiten, sondern auch auf die Anforderungen der Wirtschaft - schließlich bleibt nicht jeder nach der Promotion in der Grundlagenforschung", erklärt Prof. Dr. Andreas Püschel, Sprecher der Forschungsschule, den Hintergrund des Konzeptes. Er weist zudem auf einen weiteren Vorteil des strukturierten Promotionsstudiums hin: "Es bietet den Doktoranden ein hervorragendes Forum zum fachlichen und persönlichen Austausch." Um den Austausch auch nach dem Studium aufrechtzuerhalten und die spätere berufliche Integration der Absolventen zu fördern, soll ein Alumni-Netzwerk etabliert werden.
Die Forschungsschule ist eine von 17, die das Land Nordrhein-Westfalen im März 2008 als förderungswürdig ausgewählt hat und die bis 2009 entstehen sollen. Die Forschungsschulen werden in der Regel zu gleichen Teilen von der jeweiligen Hochschule und dem Land finanziert. Insgesamt will das Land in den nächsten fünf Jahren 36 Millionen Euro in den strukturierten Weg zur Promotion investieren. Ursprünglich war die CEDAD-Forschungsschule im Rahmen der Exzellenzinitiative konzipiert worden - als Teil des Clusters "Zelldynamik und Erkrankung". Das Projekt war in der Endrunde im vergangenen Jahr zwar fachlich sehr gut beurteilt, aber nicht bewilligt worden.
Ebenfalls im März 2008 bewilligt worden war die Forschungsschule "Molecules and Materials - A Common Design Principle" aus dem Fachbereich Chemie der WWU. Sie wird im Jahr 2009 starten und dann die bisherige Graduiertenschule "International NRW Graduate School of Chemistry" ablösen.

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