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Aufgeweckter Einschlafspezialist: Klaus Hahnenkamp erhält als erster Europäer den IARS-Lehrpreis

Dr. Kaus Hahnenkamp (Foto: privat)

Münster (mfm/tb) - Wenn Menschen bei seiner Arbeit sanft einschlafen, stört ihn das nicht – im Gegenteil. Denn Klaus Hahnenkamp ist nicht Moderator mitternächtlicher TV-Quizshows, sondern als Anästhesist in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Münstern tätig. Dass der Oberarzt Menschen aber nicht nur müde machen, sondern - durch lebendige Wissensvermittlung - auch wach halten kann, belegt eine Auszeichnung aus den Vereinigten Staaten: Die renommierte International Anesthesia Research Society (IARS), größte Fachgesellschaft ihrer Disziplin in den USA, verlieh Privatdozent Dr. Hahnenkamp soeben ihren Lehrpreis.
Der 36-jährige Mediziner ist der erste Nicht-Amerikaner, der den „Teaching Recognition Award ‚Innovations in Education’“ erhält. Die Auszeichnung würdigt Anästhesisten, die sich nach Auffassung der IARS durch ein besonderes Engagement und Neuerungen um Lehre, Fort- oder Weiterbildung verdient gemacht haben. Mit 15.000 Dollar ist der Award für einen Lehrpreis außergewöhnlich hoch dotiert. Zudem sind an die Auszeichnung noch weitere Leistungen geknüpft, die den Kollegen Hahnenkamps zugute kommen. So können sich die rund 60 Weiterbildungsassistenten seiner Klinik über eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft in der IARS freuen.
Dass die münsterschen Medizinstudenten die Anästhesie keineswegs zum Gähnen finden, liegt zu einem hohen Maß an den Reformen, die der gebürtige Ostfriese an deren Fachbereich initiiert hat. So entwickelte er gemeinsam mit zwei weiteren Ärzten den Lehrplan für einen neuartigen Blockkurs zu den Themen Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Bei der Bewertung der Lehrveranstaltungen durch die Studierenden – sie ist Pflicht an der Medizinischen Fakultät Münster – belegen die anästhesiologischen Veranstaltungen seit Jahren vordere Plätze.
Aber auch überregional macht sich Hahnenkamp für die Lehre in seinem Fach stark. Als Referent ist er gefragter Gast bei Fachveranstaltungen und arbeitet im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) mit. Besonders am Herzen liegt ihm nach eigener Aussage die Etablierung einer zertifizierten Weiterbildung in seinem Fach. „Damit die Weiterbildung kein Abfallprodukt der Krankenversorgung bleibt“, so der Mediziner. Der Preis, den er jetzt erhalten hat, ist aufgrund dieses Engagements nicht sein erster: 2003 verlieh ihm die DGAI bereits ihren „Thieme Teaching Award“.

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