News

„Alarmsystem“ für komplexe Infusionssysteme: Preis für Patientensicherheit an David Große Wentrup

Promoviert derzeit an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster: Dipl.-Ing. David Große Wentrup (Foto: privat)

Münster - Die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik und das Aktionsbündnis für Patientensicherheit haben David Große Wentrup von der Universität Münster mit dem „Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik“ ausgezeichnet. Der Nachwuchswissenschaftler entwickelte eine Möglichkeit zur technischen Überwachung von Infusionssystemen, die es dem klinischen Personal erleichtert, Störungen schnell zu erkennen und zu beheben. Große Wentrups Arbeit entstand in Kooperation mit der Fachhochschule Münster und der Universität Münster. Der mit 6.500 Euro dotierte Preis wird jährlich für Innovationen verliehen, die medizinische Geräte oder Systeme sicherer und gebrauchstauglicher machen.
In der stationären Behandlung oder auch im Operationssaal werden die Patienten oft mit Infusionen versorgt. Problem dabei: Je komplexer diese Versorgung ist, desto unübersichtlicher und fehleranfälliger wird sie. Unter der erhöhten Anspannung des Klinikalltags kann es passieren, dass Ärzte und Pflegepersonal abgeknickte Schläuche, verstopfte Leitungen oder verstellte Anschlüsse erst spät oder gar nicht bemerken. Mit der „technischen Integritätsüberwachung“ schafft Große Wentrup Abhilfe: Durch die Auswertung spezieller in die Infusionsleitungen eingebrachter Drucksignale können Störungen unmittelbar erkannt werden. Durch die permanente und automatische Überwachung des kompletten Systems und einzelner Komponenten werden Fehler im Aufbau, lose Verbindungen, falsche Stellungen von T-Stücken sowie hierdurch bedingter Rückfluss erkannt und lassen sich schnell beheben. Das Risiko für Patienten wird dadurch deutlich minimiert.
Der Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik wurde von dem Sachverständigen Dr. Hans Haindl gestiftet und richtet sich an den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs in Forschungseinrichtungen, Kliniken sowie der Industrie. Prämiert werden damit jährlich Technologien, Systeme oder Prozesse, die eine erhebliche Verbesserung der Patientensicherheit in einem überschaubaren Zeitraum erwarten lassen. (Quelle: DGBMT)