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Mit einem Preis im Gepäck zurück aus Indien: Prof. Bettina Pfleiderer erhält AMWI-Auszeichnung

Prof. Bettina Pfleiderer bei der Preisübergabe, eingerahmt von Dr. Yamini Alsi (l., designierte Präsidentin von AMWI) und Dr. Usha Saraiya (frühere AMWI-Präsidentin und Award-Stifterin, Foto: privat)

Münster (mfm/jk) – Ärztin, Hochschullehrerin der Universität Münster, Präsidentin des Weltärztinnenbundes, zweifache Promotion in Chemie sowie Medizin, vielfach ausgezeichnet: Prof. Bettina Pfleiderer genießt in der Fachwelt einen hervorragenden Ruf. Jetzt kam sie mit einer weiteren Anerkennung ihrer Arbeit zurück aus Mumbai. Als erster Nicht-Inderin überhaupt wurde ihr dort von der Association of Medical Women in India (AMWI) auf deren Jahrestagung der „Dr. Usha Saraiya presidental oration award“ verliehen. Gewürdigt wird mit dem Preis, den die Namensgeberin und frühere AMWI-Präsidentin Usha Saraiya selbst überreichte, Pfleiderers Engagement für den Weltärztinnenbund und ihr globaler Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern.Die Auszeichnung erhielt Pfleiderer für ein Projekt, das sie federführend leitet: die Entwicklung eines globalen Internet-Lernmoduls. Ärztinnen, die in vielen Ländern Gewaltopfer als erste zu sehen bekommen, sollen durch Lehrmaterialien und Checklisten sensibilisiert werden, wenn sie an ihren Patientinnen körperliche Auffälligkeiten oder eine bestimmte Symptomhäufung bemerken, auch Gewalt als Ursache in Betracht zu ziehen. Das Ziel ist es, sie dabei zu unterstützen in der Entscheidung Hilfe anzubieten oder hinzuzuholen. Gerade in Kulturen, wie sie in Indien oder anderen Schwellenländern zu finden sind, stellt die Gewalt gegenüber Frauen ein großes Problem dar: „Strukturen wie das indische Kastensystem oder veraltete Rollenklischees bagatellisieren solche Verbrechen nicht nur, sondern machen sie in den schlimmsten Fällen zum gesellschaftlich akzeptierten ‚Normalfall‘“, sagt Bettina Pfleiderer. Sie leitet die Forschungsgruppen „Cognition and Gender“ und „Geschlechtersensible Lehre in der Medizin“ an der münsterschen Uniklinik. Ehrenamtlich ist sie im Deutschen Ärztinnenbund aktiv und seit 2016 für drei Jahre Präsidentin des Weltärztinnenbundes, in dem sich Ärztinnen aus 90 Ländern zusammengeschlossen haben. Der Verband will die Bedingungen für Ärztinnen - und über diesen Weg auch die gesundheitlichen Lebensbedingungen für Frauen im Allgemeinen - verbessern. Seit 2013 leitet Pfleiderer innerhalb dieser Organisation die Arbeitsgruppe zur Gewaltprävention.

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