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Neue Erkenntnisse zu Metastasen bei Brustkrebs: Prof. Christoph Klein für herausragende Forschung mit dem Domagk-Preis geehrt
Münster (mfm/sm) – Rund 70.000 Frauen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Brustkrebs – damit ist er die häufigste Krebsart beim weiblichen Geschlecht. Prof. Christoph Klein, Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe Personalisierte Tumortherapie und Lehrstuhlinhaber für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren der Universität Regensburg, hat sich mit seinem internationalen Forscherteam genau dieser Krebsart angenommen. Für seine richtungsweisenden Erkenntnisse zu Mechanismen der Metastasenbildung bei Brustkrebs – veröffentlicht im renommierten Fachmagazin Nature – ehrte die münstersche Gerhard-Domagk-Stiftung Klein nun mit ihrer gleichnamigen Auszeichnung.Mit seinen Ergebnissen stellt der Forscher ein seit Jahrzehnten geltendes Dogma der Onkologie infrage: Streuen Krebszellen tatsächlich überwiegend im späten Stadium? Dies jedenfalls nahm die Wissenschaft lange an, weil die Erfahrung zeigte, dass die frühe Entfernung des Primärtumors entscheidend für die Heilung von Krebspatienten ist. Nachdem andere Studien in den letzten Jahren bereits erste Zweifel an dieser Hypothese nährten, liefert nun auch Klein einen Gegenbeweis: „Wir konnten zeigen, dass bereits in einem frühen Krebsstadium ein bestimmtes Hormon – das Progesteron – die Bildung von neuen Krebszellen und deren Abwanderung in andere Körperregionen fördert. In unserem Mausmodell waren so etwa 80 Prozent der gebildeten Metastasen auf frühe Tumorstadien zurückzuführen“, erklärt er. Im fortgeschrittenen Brustkrebsstadium hemme hingegen ebendieses Hormon die Bildung von Metastasen, so der 50-Jährige, dessen Ergebnisse auch auf Mechanismen beim Menschen übertragbar sind.„Die heute ausgezeichnete Publikation von Prof. Klein stellt nur einen seiner vielen wissenschaftlichen Höhepunkte dar: Er leistet seit Jahren herausragende Arbeit in der Krebsforschung und hat sich auf dem Gebiet sehr verdient gemacht. Deshalb fiel die Wahl unter 16 Bewerbungen auf ihn“, weiß Prof. Eva Wardelmann, Direktorin des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie in Münster, Stiftungsvorsitzende und Jurorin in der Fachjury, die den Preisträger ernennt. Der Gerhard-Domagk-Preis, ausgeschrieben von der namensgebenden Stiftung in Kooperation mit der Universitätsgesellschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zur Hälfte von der Bayer Science and Education Foundation gestiftet. Der Preis ehrt international herausragende, viel beachtete Forschungsergebnisse. Der in Münster an der Universität sowie bei den Bayer-Werken tätige Mediziner Domagk hat im Jahr 1937 als erster und bisher einziger Pathologe für seine Verdienste bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten den Nobelpreis erhalten. Da ihm auch die Krebsforschung ein großes Anliegen war, gründete er noch zu Lebzeiten die Stiftung „Krebsforschung Prof. Dr. Gerhard Domagk“, kurz Gerhard-Domagk-Stiftung.