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Rektorat zeichnet Autoren der besten Dissertationen aus: Mediziner Dr. Jonas Franz erhält einen der hoch dotierten WWU-Promotionspreise
Münster (upm) - Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) eine zentrale strategische Aufgabe. Die Vergabe der Dissertationspreise für exzellente Promotionen gehört an der WWU traditionell dazu. Sechs Absolventinnen und Absolventen erhielten dieses Jahr den Dissertationspreis als Anerkennung für außergewöhnliche Doktorarbeiten. Ihnen zu Ehren lud das WWU-Rektorat am 1. Dezember zu einem Empfang in die Aula im münsterschen Schloss ein. Der Preis ist mit jeweils 7.500 Euro dotiert und dient der Förderung von Forschungsarbeiten der Preisträger.Mit seiner Arbeit "Rasterkraftmikroskopie: Endotheliale Inflammation und atopische Dermatitis" gehört auch Dr. Jonas Franz aus der Medizinischen Fakultät zu den Ausgezeichneten. Die von Prof. Christian Stock betreute Studie befasst sich mit der Frage: Wie erkennt man eine entzündete Zelle, wenn sie fast gesund aussieht, sprich die "normale" Lichtmikroskopie keinen Unterschied erkennt? Dafür wurden Endothelzellen, die unsere Blutgefäße von innen auskleiden, mit einem Rasterkraftmikroskop untersucht. Dieses Rasterkraftmikroskop tastet mit einer Art Schallplattennadel die Oberfläche der Zellen ab. Durch diese Mikroskopietechnik erhält man ein nanometergenaues Bild der Zelloberfläche, und sie zeigte Tentakel-ähnliche Strukturen auf der Oberfläche entzündeter Zellen. Mit diesen Nanotentakeln können die Endothelzellen der Blutgefäßwand mit dem Blutstrom schwimmende Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen) einfangen und an den Ort der Entzündung holen. Dabei zeigte Jonas Franz, dass bestimmte Proteine, die spezifisch mit Abwehrzellen interagieren, auf der Spitze dieser Nanostrukturen sitzen und somit die Bindung von Endothelzelle und Abwehrzelle verstärken. Dieses Verfahren kann beispielsweise bei der Erkennung von Neurodermitis helfen.Mit weiteren Dissertationspreisen wurden gewürdigt der Theologe Matthias Schleiff, der ein teleologisches Argument für die Existenz eines Schöpfers der Welt entwickelte und die Rechtwissenschaftlerin Anne Gläßner für eine Arbeit über psychologische Erkenntnisse zum menschlichen Entscheidungsverhalten bei der Gesetzgebung. Darüber hinaus ging der Preis an den Wirtschaftswissenschaftler Maximilian Holtgrave, der die Partnerschaften zwischen Firmen und Lieferanten analysierte, die Historikerin Annika Barbara Rupflin, die ihre Arbeit über die umkämpften Menschenrechte in Argentinien verfasste sowie an den Geowissenschaftler Gerrit Budde für eine Arbeit über die frühe Entwicklung unseres Sonnensystems.