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Dr. Eva Freisinger für Studie zum Endstadium der „Schaufensterkrankheit“ ausgezeichnet

Elke Patelschick (medac GmbH, l.), Dr. Eva Freisinger (Preisträgerin) und Prof. Dr. Ulrich Hoffmann (Präsident der DGA) bei der Übergabe der Auszeichnung (Foto: dga)

Münster (mfm/ps) - Immer wieder bleiben sie stehen und erwecken den Anschein, als ob sie die Auslagen der Geschäfte inspizieren würden. Was wie ein gemütliches Schlendern entlang einer Einkaufspassage aussieht, ist für Betroffene jedoch eine Tortur: Sie leiden unter dem, was der Volksmund als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet: Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, kurz: pAVK, führen Verkalkungen und Ablagerungen in den Arterien der Beine dazu, dass schon nach kurzen Fußwegen Schmerzen beim Gehen auftreten. Dr. Eva Freisinger, Ärztin und Wissenschaftlerin der Universität Münster, untersuchte nun in einer Studie, welchen Einfluss ein zusätzlich vorhandener Diabetes auf die Versorgung und Prognose dieser Patienten hat. Für ihre Forschung wurde sie nun von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) mit dem CLI-Preis geehrt, der mit 5.000 Euro die höchstdotierte Auszeichnung der Fachgesellschaft ist.Mit der Abkürzung CLI wird das fortgeschrittene Stadium der pAVK, die kritische Extremitätenischämie, bezeichnet, auf die sich Freisinger in ihrer Studie konzentrierte. Für Betroffene geht dieser Zustand, bei dem auf Grund der verringerten Durchblutung Wunden entstehen und Teile des Gewebes absterben, mit einem erhöhten Amputationsrisiko sowie einer verminderten Lebenserwartung einher. Über 200.000 Patienten werden jährlich in diesem Krankheitsstadium stationär behandelt. Wie schlecht ihre Prognose ist, lässt sich daran erkennen, dass pro Jahr rund 50.000 Amputationen vorgenommen werden müssen.„Dabei haben insbesondere Patienten mit einer zusätzlichen Diabeteserkrankung ein besonders hohes Amputationsrisiko. Zudem verschlechtert ihre erhöhte Infektionsanfälligkeit die ohnehin kritischen Aussichten auf Heilungserfolg“, fasst die an der münsterschen Uniklinik tätige Angiologin das zentrale Ergebnis ihrer Studie zusammen. Deren Ziel war es, Versorgungsmissstände aufzudecken und die Bedingungen für die Betroffenen zu verbessern. Freisinger analysierte die Daten von über 15.000 Patienten. Am Ende stand fest: Flächendeckend werden noch viel zu selten die erforderlichen Eingriffe zur Verbesserung der Durchblutung (Revaskularisation) durchgeführt, um den drohenden Verlust von Gliedmaßen abwenden zu können. Insbesondere die Versorgung von CLI-Patienten mit Diabetes stellt hier besondere Herausforderungen an die Behandler und Gesundheitsökonomen.

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