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Ein Titel vom anderen Ende der Welt: Prof. Heinz Wiendl zum Ehrenprofessor der University of Sydney ernannt

Prof. Heinz Wiendl (Foto: WWU/Wattendorff)

Münster (mfm/sm) - Auf dem Forschungsgebiet der Multiple Sklerose (MS) ist Prof. Heinz Wiendl, Direktor der Klinik für Allgemeine Neurologie am Uniklinikum Münster, einer der weltweit führenden Wissenschaftler. Seine Kontakte reichen rund um den Globus und somit auch nach Australien: Die Sydney Medical School hat den münsterschen Neurologen jetzt zum Ehrenprofessor der Fakultät ernannt. Damit würdigen die Kollegen „down under“ die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit und ebnen den Weg für die weitere gemeinsame Forschung.Aus der Einladung zu einer Vortragsreihe in Sydney heraus war vor einigen Jahren die Zusammenarbeit zwischen Münster und der größten Stadt Australiens entstanden. Daraufhin folgten weitere Reisen Wiendls auf die andere Seite des Äquators. Beide Seiten beschlossen, die gemeinsame Forschung auszubauen und zu intensivieren. Auch künftig wird Wiendl aber trotz der Ehrenprofessur wohl nur selten persönlich in Sydney anzutreffen sein: „Angesichts des Arbeitsweges und meiner ohnehin zahlreichen Aufgaben hier in Münster wird es meist bei den virtuellen Treffen bleiben“, schmunzelt der Klinikdirektor: „Wir halten regelmäßig Telefonkonferenzen und korrespondieren per Mail – das funktioniert auch jetzt schon sehr gut.“Die Forscher beschäftigen sich derzeit auf beiden Kontinenten zum Beispiel mit neu auf den Markt kommenden Medikamenten, prognostischen und therapeutischen Markern bei Multipler Sklerose: „Häufig greifen diese Präparate tief in das Immunsystem des Patienten ein und sind so sehr wirksam. Nur leider begünstigen sie durch die Schwächung des Abwehrsystems auch andere Nervenentzündungen, die beispielsweise durch bestimmte Viren verursacht werden“, erklärt Wiendl. Die Wissenschaftler erforschen deshalb die genaue Wirkweise der Medikamente, um diese weiter zu verbessern. Außerdem stehen Langzeitfolgen neuer MS-Therapien im Fokus, da diese häufig noch weitgehend unbekannt sind. Abhilfe schaffen hier Patientenregister und besondere Therapiekohorten, die beide Universitäten maßgeblich mit initiiert haben und in denen die Gesundheitsdaten der Erkrankten streng überwacht und ausgewertet werden. „Unsere gemeinsamen Projekte und einige sehr erfolgreiche Publikationen zur Therapie der Multiplen Sklerose haben wohl den Ausschlag gegeben, dass die australischen Kollegen mir diese besondere Auszeichnung zum Ehrenprofessor zukommen ließen“, freut sich Wiendl.Zwar geht mit einer Ehrenprofessur kein konkreter Lehrauftrag einher, jedoch wolle er sich für die eine oder andere Lehreinheit bei den Studierenden „down under“ durchaus Zeit nehmen. Auch den Austausch von Wissenschaftlern zwischen beiden Standorten könne er sich gut vorstellen, so Wiendl.

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