Ein Dortmunder an der Isar: Alumnus Dr. Jochen Hahne ist Mannschaftsarzt der FC-Bayern-Basketballer - und der deutschen Fußball-Nationalelf
München/Münster (mfm/sm) - „Sport ist mein Leben“, sagt Jochen Hahne über sich selbst. Der 38-Jährige Orthopäde mit Doktortitel lebt in München und ist Partner in der Praxis von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt – Fußballfans besser bekannt als „Mull“, Mediziner-Legende des 1. FC Bayern München und zugleich Chef des Ärzteteams der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Doch schon bevor die Koryphäe der Sportmedizin Hahne unter seine Fittiche nahm und zum beruflichen Mentor wurde, spielte der Sport eine wichtige Rolle in Hahnes Leben – auch während des Medizinstudiums in Münster.
Bis zum Physikum, dem Abschluss des Grundstudiums, hat Hahne an der WWU studiert und in der zweiten Liga beim Universitäts-Basketball-Club (UBC) sein Hobby als Leistungssport betrieben. Vom Rudolf-Harbig-Weg aus war es nicht weit in den Hörsaal und die Uni-Halle. „Meine Zeit in Münster war überragend: das kleine Semester, der gute Zusammenhalt – noch heute habe ich Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen“, sagt der Orthopäde. Und ergänzt: „Ich bin nicht weggegangen, weil ich unbedingt wollte. Aber ich hatte die Möglichkeit, bei den Bayern zu spielen und musste diese Chance einfach nutzen“. So war der Sport der Grund, warum es ihn mitten im Medizinstudium von der Westfalenstadt nach München verschlug – und das als gebürtiger Dortmunder. „Klar, am Anfang war das ein Running Gag – ist nur logisch, dass das Herz für Schwarz-Gelb schlägt, wenn man aus dieser Stadt kommt. Aber das Witzeln hat sich irgendwann gelegt“, schmunzelt Hahne.
Sein Weg führte ihn auch nach dem Ende seiner eigenen Karriere als Athlet noch nicht heraus aus der Halle: 2007 übernahm er den Posten als Mannschaftsarzt seines früheren Teams; statt auf dem Spielfeld fand er sich nun am Rand des Feldes wieder - und dort steht er bis heute bei jedem Training. „Zu meiner aktiven Zeit war Basketball bei den Bayern noch uninteressant, es gab überhaupt kein öffentliches Interesse“, blickt Hahne zurück. Doch in der Saison 2007/2008 habe sich das geändert und die Abteilung des Clubs in Uli Hoeneß einen tatkräftigen Förderer gefunden. Das Team stieg auf, wurde 2014 Deutscher Meister und spielt heute auf internationalem Niveau.
Über den Basketball beim FC Bayern kam auch der Kontakt zu Müller-Wohlfahrt zustande, dem langjährigen Mannschaftsarzt der Münchener Fußballer. Die Chemie stimmte und seither besteht zwischen beiden eine enge berufliche Beziehung. So wurde Hahne, inzwischen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin, 2014 Partner in der Praxis seines Mentors. Hier betreut er den Tag über Patienten oder schaut „Mull“ bei der Behandlung der Topstars des Sports über die Schulter: „Natürlich gehen die internationalen Spitzenathleten erstmal zu Müller-Wohlfahrt. Es wäre vermessen zu erwarten, dass das anders ist. Aber er holt uns Partner oft beratend dazu. Von seinem medizinischen Know-how können wir anderen noch viel lernen“, sagt Hahne.
Nicht nur in seiner Praxis suchte Müller-Wohlfahrt Verstärkung: Auch als Chef des ärztlichen Teams der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hielt der heute 74-Jährige Ausschau nach Nachwuchs und stieß auf – Jochen Hahne. 2015 stieß dieser also auch hier zu Mull in das „Team hinter dem Team“ dazu: Er begleitet die deutsche Elf seither bei Spielen, lässt die Fußballer nicht aus den Augen. Wenn es jedoch „um die Wurst“ gehe, seien immer noch die erfahreneren Kollegen Müller-Wohlfahrt und Dr. Sepp Schmidt die Männer der Stunde, so Hahne. Gefragt nach seinem beeindruckendsten Erlebnis beim Fußball nennt er eine Situation, die auch den Fans unvergesslich ist: „Das Elfmeterschießen im Viertelfinalspiel gegen Italien bei der EM letztes Jahr. Mit auf dem Feld zu stehen, bei jedem Schuss mitzufiebern und dann auch noch zu gewinnen – das war Wahnsinn! Außerdem habe ich selbst zwei Jahre in Italien gelebt. Das hat dieses Spiel noch emotionaler für mich gemacht.“
Trotz seiner Karriere bleibt der Arzt bodenständig: „Ich würde niemals denken, ich sei etwas Besonderes. Bestimmt mache ich meinen Job gut und habe auch viel in diesen investiert. Aber letztlich muss man auch Glück haben - und das hatte ich.“ Um ein Haar allerdings wäre alles ganz anders gekommen: Vor dem Medizinstudium hatte Hahne nämlich ein Semester in die Jurisprudenz hineingeschnuppert, erkannte allerdings bald den Irrweg - auch aus Sicht seiner Patienten eine goldrichtige Entscheidung.
(Mit diesem Bericht setzt der Alumni-Verein „MedAlum“ der Medizinischen Fakultät Münster seine Porträt-Reihe "Köpfe der Fakultät" fort. Mehr zu dem Verein erfahren Sie hier.)
Bis zum Physikum, dem Abschluss des Grundstudiums, hat Hahne an der WWU studiert und in der zweiten Liga beim Universitäts-Basketball-Club (UBC) sein Hobby als Leistungssport betrieben. Vom Rudolf-Harbig-Weg aus war es nicht weit in den Hörsaal und die Uni-Halle. „Meine Zeit in Münster war überragend: das kleine Semester, der gute Zusammenhalt – noch heute habe ich Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen“, sagt der Orthopäde. Und ergänzt: „Ich bin nicht weggegangen, weil ich unbedingt wollte. Aber ich hatte die Möglichkeit, bei den Bayern zu spielen und musste diese Chance einfach nutzen“. So war der Sport der Grund, warum es ihn mitten im Medizinstudium von der Westfalenstadt nach München verschlug – und das als gebürtiger Dortmunder. „Klar, am Anfang war das ein Running Gag – ist nur logisch, dass das Herz für Schwarz-Gelb schlägt, wenn man aus dieser Stadt kommt. Aber das Witzeln hat sich irgendwann gelegt“, schmunzelt Hahne.
Sein Weg führte ihn auch nach dem Ende seiner eigenen Karriere als Athlet noch nicht heraus aus der Halle: 2007 übernahm er den Posten als Mannschaftsarzt seines früheren Teams; statt auf dem Spielfeld fand er sich nun am Rand des Feldes wieder - und dort steht er bis heute bei jedem Training. „Zu meiner aktiven Zeit war Basketball bei den Bayern noch uninteressant, es gab überhaupt kein öffentliches Interesse“, blickt Hahne zurück. Doch in der Saison 2007/2008 habe sich das geändert und die Abteilung des Clubs in Uli Hoeneß einen tatkräftigen Förderer gefunden. Das Team stieg auf, wurde 2014 Deutscher Meister und spielt heute auf internationalem Niveau.
Über den Basketball beim FC Bayern kam auch der Kontakt zu Müller-Wohlfahrt zustande, dem langjährigen Mannschaftsarzt der Münchener Fußballer. Die Chemie stimmte und seither besteht zwischen beiden eine enge berufliche Beziehung. So wurde Hahne, inzwischen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin, 2014 Partner in der Praxis seines Mentors. Hier betreut er den Tag über Patienten oder schaut „Mull“ bei der Behandlung der Topstars des Sports über die Schulter: „Natürlich gehen die internationalen Spitzenathleten erstmal zu Müller-Wohlfahrt. Es wäre vermessen zu erwarten, dass das anders ist. Aber er holt uns Partner oft beratend dazu. Von seinem medizinischen Know-how können wir anderen noch viel lernen“, sagt Hahne.
Nicht nur in seiner Praxis suchte Müller-Wohlfahrt Verstärkung: Auch als Chef des ärztlichen Teams der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hielt der heute 74-Jährige Ausschau nach Nachwuchs und stieß auf – Jochen Hahne. 2015 stieß dieser also auch hier zu Mull in das „Team hinter dem Team“ dazu: Er begleitet die deutsche Elf seither bei Spielen, lässt die Fußballer nicht aus den Augen. Wenn es jedoch „um die Wurst“ gehe, seien immer noch die erfahreneren Kollegen Müller-Wohlfahrt und Dr. Sepp Schmidt die Männer der Stunde, so Hahne. Gefragt nach seinem beeindruckendsten Erlebnis beim Fußball nennt er eine Situation, die auch den Fans unvergesslich ist: „Das Elfmeterschießen im Viertelfinalspiel gegen Italien bei der EM letztes Jahr. Mit auf dem Feld zu stehen, bei jedem Schuss mitzufiebern und dann auch noch zu gewinnen – das war Wahnsinn! Außerdem habe ich selbst zwei Jahre in Italien gelebt. Das hat dieses Spiel noch emotionaler für mich gemacht.“
Trotz seiner Karriere bleibt der Arzt bodenständig: „Ich würde niemals denken, ich sei etwas Besonderes. Bestimmt mache ich meinen Job gut und habe auch viel in diesen investiert. Aber letztlich muss man auch Glück haben - und das hatte ich.“ Um ein Haar allerdings wäre alles ganz anders gekommen: Vor dem Medizinstudium hatte Hahne nämlich ein Semester in die Jurisprudenz hineingeschnuppert, erkannte allerdings bald den Irrweg - auch aus Sicht seiner Patienten eine goldrichtige Entscheidung.
(Mit diesem Bericht setzt der Alumni-Verein „MedAlum“ der Medizinischen Fakultät Münster seine Porträt-Reihe "Köpfe der Fakultät" fort. Mehr zu dem Verein erfahren Sie hier.)