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Austausch über entzündliche Erkrankungen: 90 Ärzte und Wissenschaftler aus aller Welt beraten sich in Münster

Die internationalen Experten auf dem Germania-Campus während der AID-Net-Tagung in Münster (Foto: privat)

Münster (mfm/mk) – Der Körper im Kampf mit sich selbst: Bei autoinflammatorischen Erkrankungen leiden die Betroffenen unter verstärkter Entzündungsaktivität, häufig aufgrund einer ererbten Überaktivierung des Abwehrsystems. Diagnose und Behandlung dieser chronischen und Erkrankungen sind häufig schwierig – um dies zu verbessern, haben Forscher der Universität Münster ein internationales Expertentreffen ins Leben gerufen. Auf Einladung des Forschungsnetzwerks "AID-Net Münster” trafen sich Ärzte und Wissenschaftler aus aller Welt nun erneut in der Westfalenmetropole, um sich über Fortschritte in der Erforschung und Diagnostik der entzündlichen Systemerkrankungen auszutauschen.
“Für die Betroffenen sind die seltenen entzündlichen Systemerkrankungen durch ihre schwierige Diagnostizierung und Behandlung eine große Belastung", erklärt Prof. Dirk Föll, Direktor der Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Münster und Organisator der Fachtagung, die besondere Herausforderung an Forschung und klinische Praxis. Die Erkrankungen beginnen meist bereits im Kindesalter, verlaufen chronisch und sind häufig mit Behinderungen und einer verringerten Lebenserwartung verbunden. Da die Diagnostizierung so schwierig ist, erfolgt eine effektive Therapie meist verzögert. "Die Kooperation in internationalen Netzwerken ist unerlässlich, damit wir auf diesem schwierigen Gebiet endlich weitere Fortschritte erzielen können", so Föll. Auf der AID-Net-Fachtagung, die bereits zum fünften Mal in Münster stattfand, tauschten sich 90 Forscher und Mediziner aus zwölf Ländern über die autoinflammatorischen Erkankungen aus.
Zu den Symptomen der entzündlichen Syndrome gehören Fieberschübe, Beeinträchtigungen von Haut und Augen, Gelenkbeschwerden und Kopf- und Bauchschmerzen. Die Patienten werden in ihrer kindlichen Entwicklung massiv gestört und als Folgeschäden können unter anderem Taubheit, Blindheit oder Nierenversagen auftreten. "Zudem sind die autoinflammatorischen Syndrome meist unheilbar, da sie genetisch bedingt oder mitbedingt sind", erläutert Föll. Durch ihre Seltenheit ist es außerdem schwierig, die Erkrankung überhaupt korrekt zu diagnostizieren und die Betroffenen angemessen zu behandeln. Die internationale Fachtagung soll daher ebenso wie die seit Jahren laufenden Forschungen an autoinflammatorischen Syndromen an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster zu einer deutlichen Verbesserung der Therapiemöglichkeiten und Lebensbedingungen der Betroffenen beitragen.

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