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Multiple Sklerose: Neues Immuntherapie-Register REGIMS mit Leitung in Münster soll Patientenversorgung optimieren

Arbeiten unter dem Netzwerk-Dach zusammen: Prof. Klaus Berger (links) und Prof. Heinz Wiendl (Fotos: KKNMS, privat, Wattendorff)

Münster (mfm/tb) – Patienten mit Multipler Sklerose (MS) sind auf sie angewiesen: Immuntherapeutika, also Arzneimittel, die in ihrer Wirkung am Immunsystem ansetzen. Deren hoher Nutzen kann jedoch mit teilweise schweren Nebenwirkungen verbunden sein. Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) befasst sich daher in seinem neuen Projekt REGIMS mit der Erforschung von unerwünschten Therapiefolgen. Ziel ist es, die Risiken von aktuellen und neuen MS-Medikamenten besser bewerten zu können. Auf einem Fachkongress in Dresden informierte der münstersche Uni-Mediziner und Vize-Vorstand des KKNMS Prof. Heinz Wiendl jetzt über das Register.
Kernstück von REGIMS ist der Aufbau eines bundesweiten Immuntherapieregisters. In ihm sollen Häufigkeit, Art, Charakteristika und Effekte von Nebenwirkungen bei der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose gesammelt werden. „Diese Daten ermöglichen es, unbeabsichtigte und unbekannte Folgen etablierter und neuer MS-Medikamente besser erforschen und voraussehen zu können. REGIMS soll individuelle Therapieentscheidungen erlauben und damit die Qualität in der Patientenversorgung sichern und verbessern“, so Prof. Wiendl.
In der Studie dokumentieren die Ärzte alle sechs Monate den Krankheitsverlauf und die Medikation sowie auftretende Nebenwirkungen. Mit einem arztunabhängigen Fragebogen zur Lebensqualität und Therapiezufriedenheit wird zudem die Sicht der Patienten einbezogen. Um Anhaltspunkte zu finden, warum sich bestimmte Nebenwirkungen überhaupt entwickeln, können die Patienten der Biobank zusätzlich Blut zur Verfügung stellen. Anhand dieser Proben sollen Biomarker ermittelt werden, mit denen sich das Ansprechen auf eine Therapie oder ihre Folgen vorhersagen lassen.
„Gelingt uns die Identifikation von Biomarkern, könnten unerwünschte Nebenwirkungen in Zukunft besser verhindert oder verringert werden“, sagt Wiendl. „Der Aufbau eines Immuntherapieregisters ist daher ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der MS-Versorgung“, ergänzt Prof. Klaus Berger, Leiter von REGIMS und Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster, an dem die Studie für das KKNMS durchgeführt wird.
(Quelle: KKNMS)

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