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Kommunikation von Nervenzellen: Otto-Hahn-Medaille für IMPB-Doktoranden Raunak Sinha
Göttingen/Münster - Der Nachwuchsforscher Raunak Sinha vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie (MPIBPC) wurde mit der Otto-Hahn-Medaille 2011 ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt die Max-Planck-Gesellschaft junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen, die sie in ihrer Promotion erbracht haben. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde jetzt 32 Preisträgern auf der Jahreshauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Düsseldorf überreicht.
Die von Prof. Jürgen Klingauf aus Münster betreute Promotion Sinhas befasst sich mit der Kommunikation von Nervenzellen. Diese übertragen Signale an speziellen Kontaktstellen, den Synapsen. Dazu werden Botenstoffe von einer Senderzelle abgegeben und von einer Empfängerzelle erkannt. Diese Botenstoffe sind im Inneren der Nervenzelle in winzigen Bläschen, den Vesikeln, gespeichert. Soll ein Signal weitergegeben werden, verschmelzen die Vesikel mit der Zellmembran und setzen den Botenstoff frei. Dieser löst in der empfangenden Zelle ein elektrisches Signal aus. Der ganze Prozess dauert weniger als eine tausendstel Sekunde.
Aber wie können die Botenstoff-Vesikel so schnell mit der Zellmembran verschmelzen? Molekulare Helfer, sogenannte SNARE-Proteine, spielen hier eine wichtige Rolle. Mit einem neuen Untersuchungsansatz konnte Raunak Sinha in Echtzeit beobachten, wie einzelne Vesikel mit der Zellmembran verschmelzen und wie viele SNARE-Proteine dafür notwendig sind. "Unsere Erkenntnisse, dass zumindest zwei SNARE-Moleküle für die Verschmelzung von Vesikeln benötigt werden, korrigieren die bisherigen Modelle der Membranfusion – ein Prozess, der auch für andere biologische Ereignisse wichtig ist, zum Beispiel wenn Viren in Zellen eindringen oder Eizellen befruchtet werden", erklärt Sinha.
Raunak Sinha kam nach dem Studium der Physiologie in Kalkutta und einem Forschungsaufenthalt am Tata Institute of Fundamental Research in Mumbai (Indien) 2006 für das Master/PhD-Programm der International Max Planck Research School for Neurosciences nach Göttingen. Unter Jürgen Klingauf in der Abteilung Membranbiophysik von Nobelpreisträger Erwin Neher am MPIBPC forschte er während seiner Promotion auf dem Gebiet der Kommunikation von Nervenzellen. Als Klingauf 2008 nach Münster wechselte, um dort die Leitung des Instituts für Medizinische Physik (IMPB) zu übernehmen, blieb Sinha sein Doktorand. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet der Preisträger als Postdoktorand mit Fred Rieke am Howard Hughes Medical Institute an der University of Washington (Seattle, USA).
(Quelle: MPIBPC)
Die von Prof. Jürgen Klingauf aus Münster betreute Promotion Sinhas befasst sich mit der Kommunikation von Nervenzellen. Diese übertragen Signale an speziellen Kontaktstellen, den Synapsen. Dazu werden Botenstoffe von einer Senderzelle abgegeben und von einer Empfängerzelle erkannt. Diese Botenstoffe sind im Inneren der Nervenzelle in winzigen Bläschen, den Vesikeln, gespeichert. Soll ein Signal weitergegeben werden, verschmelzen die Vesikel mit der Zellmembran und setzen den Botenstoff frei. Dieser löst in der empfangenden Zelle ein elektrisches Signal aus. Der ganze Prozess dauert weniger als eine tausendstel Sekunde.
Aber wie können die Botenstoff-Vesikel so schnell mit der Zellmembran verschmelzen? Molekulare Helfer, sogenannte SNARE-Proteine, spielen hier eine wichtige Rolle. Mit einem neuen Untersuchungsansatz konnte Raunak Sinha in Echtzeit beobachten, wie einzelne Vesikel mit der Zellmembran verschmelzen und wie viele SNARE-Proteine dafür notwendig sind. "Unsere Erkenntnisse, dass zumindest zwei SNARE-Moleküle für die Verschmelzung von Vesikeln benötigt werden, korrigieren die bisherigen Modelle der Membranfusion – ein Prozess, der auch für andere biologische Ereignisse wichtig ist, zum Beispiel wenn Viren in Zellen eindringen oder Eizellen befruchtet werden", erklärt Sinha.
Raunak Sinha kam nach dem Studium der Physiologie in Kalkutta und einem Forschungsaufenthalt am Tata Institute of Fundamental Research in Mumbai (Indien) 2006 für das Master/PhD-Programm der International Max Planck Research School for Neurosciences nach Göttingen. Unter Jürgen Klingauf in der Abteilung Membranbiophysik von Nobelpreisträger Erwin Neher am MPIBPC forschte er während seiner Promotion auf dem Gebiet der Kommunikation von Nervenzellen. Als Klingauf 2008 nach Münster wechselte, um dort die Leitung des Instituts für Medizinische Physik (IMPB) zu übernehmen, blieb Sinha sein Doktorand. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet der Preisträger als Postdoktorand mit Fred Rieke am Howard Hughes Medical Institute an der University of Washington (Seattle, USA).
(Quelle: MPIBPC)