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Kochen, Backen, Basteln, Spielen: Studenten-Initiative „AusZeit“ schenkt krebskranken Kindern Lebensfreude

Ein Student aus der AusZeit-Initiative beim Spielen mit einem kleinen Krebspatienten (Foto: nh)

Münster (mfm/nh) – Bleche klappern und es duftet nach frischem Teig, den Kinderhände mit Wurst, Gemüse und Käse belegen. Doch die Schläuche an den Armen der Kleinen stören die Idylle: Es ist Mittwochabend auf der Kinderonkologie-Station des Universitätsklinikums Münster (UKM). Heute backt hier das studentische „AusZeit“-Team Pizza mit den kleinen Krebspatienten. So sollen die Kinder den tristen Krankenhausalltag und ihre schwere Krankheit für ein paar Stunden vergessen.
Einmal Abschalten und den Kindern eine Auszeit von den Untersuchungsterminen und Behandlungen gönnen - dies ist das Anliegen und das Motiv von Lea Dreßler und rund 30 Studierenden der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die ehrenamtlichen Mitglieder von AusZeit gehören unterschiedlichen Fachbereichen der WWU an; die meisten sind jedoch Studierende der Medizin. Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr kommen drei bis fünf Mitglieder von AusZeit auf die Station, um mit den Kindern zu kochen, backen, basteln und spielen. „Besonders das Kochen wird von den Kindern gerne angenommen“, erklärt Lea Dreßler, „denn viele von ihnen sind so krank, dass sie kaum etwas essen können. Wenn sie ihre Pizza belegen, können die Kleinen selbst bestimmen, auf was sie Lust haben. Das ist eben viel leckerer als Krankenhaus-Kost.“
Etwa eine Woche im Voraus plant das AusZeit-Team seine Aktivitäten mit den Kindern. Dabei sei es jedoch immer wichtig, auf die Wünsche der Patienten und ihr Alter einzugehen, das vom Säuglingsalter bis zu 20 Jahren reichen kann. Mittlerweile ist AusZeit am UKM so etabliert, dass sich die Kinder auch selbst einbringen und ihre Wünsche zum Beispiel per E-Mail an die Studenten richten. Neben der Ablenkung und dem Spaß sei jedoch das Wichtigste, dass regelmäßig jeden Mittwoch eine kleine Gruppe von Studierenden zu Besuch kommt. Denn Enttäuschungen mussten die kleinen Patienten schon genug erleben und so kommen die Studenten von AusZeit sogar an Feiertagen auf die Onkologie-Station.
„Natürlich geht es einem nahe, wenn man die sehr harten, schweren Schicksale miterleben muss. Doch hat man sich erst einmal an den Anblick der vielen Schläuche gewöhnt, dann ist es einfach toll, den Kindern eine Freude machen zu können“, beschreibt Lea Dreßler begeistert ihr Engagement.
Vor 13 Jahren gründete Monika Rüffer aus Nottuln das AusZeit-Team. Die Idee, sich ehrenamtlich zu engagieren, entstand, nachdem ihre Tochter 1997 an Leukämie erkrankt war. Nachdem zwei Jahre später die Therapie erfolgreich beendet war, wuchs in der Mutter der Wunsch, ihre Erfahrungen an andere Eltern weiterzugeben. Die mittlerweile mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Abendrealschullehrerin ist auch weiter für das Projekt aktiv: Während sich das Team heute in studentischer Leitung selbst organisiert und jeden Mittwochabend die Kinder der Onkologie-Station des UKM besucht, lädt sie die Eltern in den „Korbsesselraum“ der Station ein. Dort können auch die Eltern sich etwas entspannen, ablenken oder auch mit anderen Eltern in gemütlicher Runde austauschen, während die Kinder vom AusZeit-Team betreut werden. Unterstützt wird die Initiative von dem Verein zur Förderung krebskranker Kinder Münster e.V. und dem Verein Horizonte Weseke. Mehr Infos für Interessenten und Spendenwillige gibt es auf der Website www.auszeit-muenster.de.

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