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Halbzeit bei „BiDirect“: Tausendster Teilnehmer bei Langzeitstudie zu Arterienverkalkung und Depression

Study Nurse Brigitte Twigg und Institutsdirektor Prof. Dr. Klaus Berger (r.) begrüßten den 1000. Probanden der BiDirect-Studie (Foto: IES)

Münster (mfm/pc) - Führt Arterienverkalkung zu Depressionen – und umgekehrt? Vor gut einem Jahr nahm ein Studienprojekt zur Klärung des Zusammenhangs zwischen beiden Erkrankungen seine Arbeit auf. Jetzt konnte das Team um Prof. Dr. Klaus Berger, Leiter des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster, den 1.000 Probanden begrüßen.
„BiDirect“ heißt die Studie, mit der eine mögliche Verbindung von Arterienverkalkung und Depression in beide Richtungen erforscht wird. Als Teilnehmer werden sowohl gesunde Menschen rekrutiert als auch Personen, die an Depressionen leiden oder die einen Herzinfarkt erlitten haben. Insgesamt sollen mehr als 2.000 Männer und Frauen zwischen 35 und 65 Jahren befragt und untersucht werden. Zunächst werden sie ausführlich zu ihrem derzeitigen und früheren Gesundheitszustand befragt. Daran schließt sich eine ausführliche Untersuchung der arteriellen Blutgefäße an, die unter anderem eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße, Blutdrücke an Armen und Beinen und eine Pulswellenanalyse umfasst. Es werden zusätzlich Gedächtnistests sowie eine halbstündige Untersuchung des Kopfes mittels Magnetresonanztomographie durchgeführt. In den Gesundheitszustand der Teilnehmer eingegriffen wird nicht, denn „BiDirect“ ist eine reine Beobachtungsstudie „Damit  wollen wir den Grundstein für eine bessere Früherkennung und auch frühzeitige Behandlung sowohl der Gefäßverkalkung als auch der Depression legen“, erklärt Projektleiter Prof. Berger.
Die Studie ist langfristig angelegt: Zwei Jahre und ein weiteres Mal fünf Jahre nach dem ersten Durchgang werden die Teilnehmer erneut befragt und untersucht. Dadurch können laut Berger auch Erkrankungen in ihrem Verlauf beurteilt werden. „Eine mögliche Verbindung zwischen Arteriosklerose und Depression könnte in gemeinsamen genetischen Ursachen liegen. Ebenso ist denkbar, dass eine Erkrankung die andere bedingt, etwa durch Veränderungen im Hormonstoffwechsel“, nennt Studienkoordinatorin Dr. Heike Wersching verschiedene Hypothesen, für die die Wissenschaftler nach Belegen suchen.
Die Studie ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin mit der Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, der für Neurologie sowie dem Institut für Klinische Radiologie. Gefördert wird „BiDirect“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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