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Universitäre Genetik neu aufgestellt: Fachdisziplin erhält Zentrumsstruktur und eine eigene Klinik

Prof. Alex W. Friedrich (l.), Ärztlicher Direktor des UKM, mit Prof. Frank Tüttelmann, dem Direktor der neuen Klinik für Medizinische Genetik. Diese sitzt aktuell noch am Vesaliusweg, wird künftig aber in das im Bau befindliche „MedForCe“-Gebäude am Coesfelder Kreuz umziehen (Foto: UKM /L. Wiedau)

Münster (ukm/lw) - Die wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der Genetik sind rasant, ihre Bedeutung im medizinischen Alltag nimmt stetig zu – auch für Patientinnen und Patienten. Um dieser Rolle gerecht zu werden, stellen das Universitätsklinikum Münster (UKM) und die Universität Münster das Fach neu auf: Aus dem seit 1951 bestehenden Institut für Humangenetik ist zum Beginn des Jahres die Klinik für Medizinische Genetik geworden. Zusammen mit anderen Bereichen des UKM und der Medizinischen Fakultät der Universität Münster wird die neue Klinik unter dem Dach des neuen Centrums für Medizinische Genetik vereint. Klinikdirektor ist Prof. Frank Tüttelmann, der seit 2020 Leiter des deutschlandweit einzigartigen Instituts für Reproduktionsgenetik ist, das nun – weiterhin unter seiner Leitung – ebenfalls in das Centrum integriert wird. Als Klinikdirektor tritt Tüttelmann die Nachfolge des bisherigen kommissarischen Institutsleiters Dr. Axel Bohring an.

Die Klinikgründung und die Neustrukturierung sollen das weitere Zusammenwachsen der einzelnen genetischen Disziplinen fördern, aber auch dem Gedanken der patientenorientierten Krankenversorgung Rechnung tragen. „Die Genetik wird häufig als reines Laborfach gesehen und in der Tat führen wir viele Analysen durch, aber wir betreuen hier auch eigene Patientinnen und Patienten“, sagt Tüttelmann. So würden Erkrankte durch die Genetik zwar nicht therapiert, wohl aber diagnostiziert – und damit entscheidende Weichen für die richtige weitere Behandlung in anderen Fachdisziplinen gestellt. „Mit der neuen Klinik wollen wir auch die Schwerpunkte für Patientinnen und Patienten stärker sichtbar machen und derart zu einer besseren Versorgung beitragen“, betont Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM.

Pränataldiagnostik, das Erkennen Seltener Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen bei Kindern, Risikoerkennung für familiär gehäufte Tumorerkrankungen oder das Vererben eigener Krankheiten an Kinder sind dabei ebenso Felder der Genetik wie die ungewollte Kinderlosigkeit. „Wir sind interprofessionell in alle Richtungen gut vernetzt", bringt Tüttelmann die Zusammenarbeit seiner Disziplin mit den verschiedensten medizinischen Fächern am UKM auf den Punkt. Die neue Klinik ist eine der größten universitären Genetiken Deutschlands, in der etwa 100 Mitarbeitende beschäftigt sind – von Ärztinnen über Naturwissenschaftler bis hin zu Bio-Informatikern.

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