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Millionenförderung für MS: EU fördert Forschung zum Zusammenhang zwischen Multipler Sklerose und EBV-Infektion

Prof. Jan Lünemann erforscht mit seinem Team die Rolle von Umweltfaktoren bei der Multiplen Sklerose (Foto: privat)

Münster (mfm/sw) – Förderung für MS in Sachen MS – so ließe sich ein neues EU-Projekt zur Multiplen Sklerose (kurz: MS) umschreiben, bei dem Münster (Autokennzeichen: MS) eine wichtige Rolle spielt. Die Rede ist von BEHIND-MS, einem Forschungsprogramm zu der entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems, die weltweit etwa drei Millionen Menschen betrifft.

Die Ursachen der Multiplen Sklerose sind komplex und daher noch unzureichend erforscht: Sowohl genetische als auch Umweltfaktoren wie Infektionen sind an der Entstehung beteiligt. Mittlerweile ist auch ein Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und der Entwicklung der Krankheit belegt. Aber wie sieht dieser Zusammenhang genau aus? Und warum bekommen nur vergleichsweise wenige Menschen MS, wenn doch bis zu 95 Prozent im Laufe Ihres Lebens mit EBV infiziert werden? Antworten darauf versucht das internationale Konsortium BEHIND-MS zu finden, an dem auch die Universität Münster beteiligt ist und das von der EU mit rund sieben Millionen Euro unterstützt wird.

Vertreten wird die Hochschule in dem Verbund durch Prof. Jan Lünemann aus der Uniklinik für Neurologie: „Unser Ziel ist es, die Erkrankung durch die Aufklärung der Rolle von EBV besser zu verstehen und auf dieser Basis effektiver zu behandeln“, erklärt der Mediziner. Zu diesem Zweck wird das Konsortium, in dem ein Dutzend Partner aus sechs europäischen Ländern kooperieren, in den nächsten fünf Jahren untersuchen, wie die EBV-Infektion das Wechselspiel zwischen Nerven- und Immunsystem beeinflusst und dadurch an der Entstehung und dem Fortschreiten der MS beteiligt ist.

Das Team um Prof. Lünemann wird hierbei anhand von Patientenproben untersuchen, wie das Immunsystem von Patienten mit MS im Vergleich zu gesunden auf Infektion mit EBV reagiert. Dafür sollen in den nächsten Jahren circa 500.000 Euro der Gesamtfördersumme nach Münster fließen. Die Koordination des Forschungsverbunds liegt federführend beim Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Eingebettet ist das Projekt in HORIZON, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation.

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