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Von Aorta und Arterien: Auszeichnungen für WWU-Forscher aus der Vaskulären und Endovaskulären Chirurgie

Die DGG-Preisträger der münsterschen Gefäßmedizin: Paul Stammer (l.) und Dr. Abdulhakim Ibrahim (Foto: WWU/M. Heine)

Münster (mfm/sw) – Drei Auszeichnungen für den Nachwuchs der Gefäßchirurgie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster: Sowohl Dr. Abdulhakim Ibrahim, Gefäßchirurg und Oberarzt, als auch Doktorand Paul Stammer aus der Uniklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie konnten von der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) einen Preis mit nach Haus nehmen. Stammer erhielt den MaGiC-Award, mit dem der wissenschaftliche Nachwuchs der DGG ausgezeichnet wird, Ibrahim erhielt für seine Arbeiten einen Posterpreis. Auch die interdisziplinäre Zusammenkunft der Gefäßmedizin das „Basic Vascular Science-Meeting“, ist auf Stammers Forschung aufmerksam geworden – und zeichnete diesen auf dem jährlichen Treffen in Leiden/Niederlande ebenfalls mit einem Posterpreis aus.

Paul Stammer wurde von der DGG nicht erst jetzt in den Blick genommen: Seit 2020 unterstützt die Fachgesellschaft den WWU-Doktoranden durch das MaGiC-Stipendienprogramm bei seiner experimentellen Doktorarbeit. Außerdem wurde ihm 2021 auch das Promotionsstipendium der DGG zugesprochen. Der Fokus des Nachwuchsforschers liegt auf der Gefäßschädigung bei Erkrankungen der Hauptschlagader – oder auch: Aorta. In seiner Arbeit im Labor für Vaskuläre Biologie der Klinik, die auch durch das promotionsbegleitende Medizinerkolleg MedK der Medizinischen Fakultät gefördert wird, setzt sich Stammer mit dem VE-Cadherin als potenziellen Marker für Gefäßschädigungen bei Erkrankungen der Aorta auseinander.

VE-Cadherin reguliert interzelluläre Verbindungen, indem es benachbarte Zellen mechanisch miteinander verbindet. Im Krankheitsfall – so bei verschiedenen Tumor- und Autoimmunerkrankungen oder septischen Patienten – können sich kleine Fragmente dieses Transmembranproteins aus der Gefäßwand lösen und ins Blut freigesetzt werden. Es entsteht lösliches VE-Cadherin, sogenanntes sVEC. Die Hypothese der Stammer nachgeht: „Die Bestimmung der Konzentration von sVEC im Blut von Patienten könnte die Möglichkeit eröffnen, die Schwere und den Verlauf von Aortenerkrankungen zu diagnostizieren und so frühzeitig eine Therapie einzuleiten“, so der DGG-Stipendiat. Die Vermutung scheint sich zu bestätigen: Der 22-Jährige konnte zeigen, dass sVEC-Konzentrationen im Blut von Patienten mit einer Aortendissektion oder einem Aortenaneurysma im Vergleich zu anderen Gefäßerkrankungen spezifisch erhöht sind.

Von Aorta zur Arterie: Der mit einem Posterpreis prämierte Beitrag von Dr. Ibrahim setzt sich mit verschiedenen Operationstechniken zur Revaskularisation – der Wiederherstellung der Durchblutung von Arterien - der Schlüsselbeinarterie auseinander. Statt „von innen“, also endovaskulär, kann die Schlüsselbeinarterie auch durch offene Verfahren mittels Bypass behandelt werden Die „Umgehung“ kann von der Halsschlagader aus sowohl oberhalb als auch unterhalb des Schlüsselbeins angeschlossen werden – welche Vor- und Nachteile die Verfahren bergen, ist bisher kaum erforscht. Ibrahim untersuchte in seiner Studie 83 Patienten und fand heraus: Der Bypass oberhalb des Schlüsselbeins ist mit häufigeren Verletzungen des Zwerchfellnervs verbunden. Dies kann bei Patienten mit Lungenerkrankungen mit erhöhten Atemproblemen einhergehen. „Um diese Ergebnisse abzusichern, werden wir weitere multizentrische Untersuchungen an größeren Patientenkohorten durchführen“, resümiert der Preisträger.

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