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Drei Eiweiße für weniger Brustkrebs: Paulina Grillo erhält Preis zweier Fachgesellschaften für Matrixbiologie
Münster (mfm/mw) - Jährlich erkranken in Deutschland rund 70.000 Frauen an einem Mammakarzinom, wie Brustkrebs medizinisch heißt – und lediglich zwei Drittel davon erhalten eine konkrete Therapieempfehlung. Die häufigste Tumorerkrankung der Frau ist nur mit Hilfe bestimmter Biomarker wirksam bekämpfbar, die bei der Therapieentscheidung wichtig sind. Paulina Grillo, Doktorandin der Universität Münster, forschte drei Semester lang an solchen neuen Biomarkern und konnte drei neue Varianten identifizieren, die das aggressiv-expansive Wachstum von Tumorzellen steuern. Für ihre Arbeit wurde sie jetzt auf internationaler Ebene geehrt: Die Nachwuchswissenschaftlerin erhielt einen mit 200 Euro dotierten Preis der Französischen und Deutschen Gesellschaften für Matrixbiologie.
Anhand von über 3.500 Tumorproben, die sie in der münsterschen Uniklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe analysierte, fand die gebürtige Duisburgerin heraus, dass drei Eiweiße der sogenannten Glypican-Familie eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung des Mammakarzinoms haben. Glypicane sind Zucker enthaltende Eiweiße, die vor allem auf Zelloberflächen anzutreffen sind. Diese “Anhängsel“ steuern über zelluläre Signalkaskaden das aggressive Verhalten von Tumorzellen. Die neuen Erkenntnisse sollen künftig den Frauen, die bislang keine konkrete Therapieempfehlung gegen den Krebs bekommen können, zugutekommen.
„Auf Grundlage der Arbeit von Frau Grillo könnten in Zukunft viel präzisere Aussagen über den Krankheitsverlauf des Mammakarzinoms getroffen werden“, freut sich der Betreuer der Doktorandin, Prof. Martin Götte. Die Studie der 27-jährigen wurde in der internationalen Fachzeitschrift „Journal Of Cancer Research And Clinical Oncology“ publiziert.
PubMed-Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33742285/