ESHRE: PD Dr. Verena Nordhoff als erste klinische Embryologin im Vorstand der ESHRE

Münster (mfm/mw) - Nicht mehr “nur“ repräsentativ, sondern nun auch leitend: Die European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE), eine Gesellschaft von europäischen Forscherinnen und Forschern der Reproduktionsmedizin und Embryologie, hat ein neues Vorstandsmitglied. Das kommt aus Münster, heißt Priv.-Doz. Dr. Verena Nordhoff und ist für die nächsten zwei Jahre die erste deutsche klinische Reproduktionsbiologin in dem 14-köpfigen Team aus Biologen und Medizinern. Die gebürtige Beckumerin ist in der ESHRE allerdings kein neues Gesicht: Seit 2014 ist die Embryologin der Universität Münster Repräsentantin für Deutschland in der Fachgesellschaft.

Die ESHRE veröffentlicht regelmäßig Forschungsergebnisse in drei eigenen Fachzeitschriften: Human Reproduction (HR), Molecular Human Reproduction (MHR) und Human Reproduction Update (HRU). Über fünf Publikationen hat die 50-jährige in HR und MHR publiziert und ist darüber hinaus seit 2018 Redaktionsmitglied der HRU. Das Fachmagazin hat den höchsten Impact-Faktor im Fachgebiet der Reproduktionsforschung und somit den größten Einfluss, gemessen an der Zahl von Zitierungen der darin publizierten Studien. Die Fachgesellschaft und auch die praktisch-klinisch tätige Nordhoff selbst verfolgen zwei Ziele: das Interesse an der Reproduktionsmedizin und Embryologie zu verstärken und den wissenschaftlichen Austausch zu verbessern. „Als Vorstandsmitglied habe ich die Gelegenheit, die Embryologie europaweit zu vertreten. Gerade auf politischer Ebene möchte ich Themen wie die ‚künstliche Befruchtung‘ europaweit ansprechen und fördern“, sagt Nordhoff.

Zusätzlich zu ihrem Engagement bei mehreren internationalen und nationalen Fachgesellschaften ist die Reproduktionsbiologin und WWU-Alumna Gutachterin für aktuelle Stellungnahmen. Ein Positionspapier zur „Neubewertung des Schutzes von In-vitro-Embryonen in Deutschland“, verfasst von der Leopoldina, wurde von der Expertin geprüft und kommentiert. Ebenfalls gefragt ist sie als erste Vorsitzende und Mitglied der Fortbildungskommission der deutschen Arbeitsgemeinschaft Reproduktionsbiologie des Menschen (AGRBM) – dem Berufsverband der in der Humanmedizin tätigen Reproduktionsbiologen. Ihre Motivation, junge Kolleginnen und Kollegen in Fort- und Weiterbildung zu unterstützen, zieht sich wie ein roter Faden durch Nordhoffs Tätigkeiten: „Meine Vision ist es die Ausbildung von Embryologen europaweit zu harmonisieren. Es herrschen noch lange keine vergleichbaren guten Standards in allen Ländern."

This could be interesting for you too: