Deutschlandfunk: Durchbruch - Forschende züchten Eierstockzellen im Labor

Wie der Deutschlandfunk hier berichtet, ist es Forschenden aus Japan gelungen, befruchtungsfähige Eizellen aus Mäuse-Stammzellen zu züchten, die bisher von lebenden Tieren kommen mussten. 

Durchbrüche wie dieser sind in der Reproduktionsmedizin oft unauffällig. Die Titel der Publikationen zum Klonen von Dolly oder der Möglichkeit der intracytoplasmatischen Spermieninjektion wirkten zunächst nur für Spezialisten interessant. Bei genaueren Hinsehen hatten diese methodischen Durchbrüche riesige Konsequenzen, weil sie neue und zunächst nicht bedachte Optionen eröffneten. Sehr ähnlich sieht es mit dem in dieser Woche erschienenen Science Paper zur Generierung von Ovaroiden aus Stammzellen aus, die es ermöglichen, Eizellen vollständig aus Stammzellen zu gewinnen. Tatsächlich ist dies ein gewaltiger Durchbruch, da es nun möglich ist, Gameten ohne einen Organismus zu erzeugen. In Kombination mit anderen Methoden, z.B. dem Generieren von pluripotenten Stammzellen aus Körperzellen und der Kryokonservierung von Stammzellen, ist es nun möglich, Keimzellen von Individuen zu erzeugen, ohne  dass das Individuum noch lebt. Noch sind diese Techniken nicht auf den Menschen übertragbar. Es wäre aber sicherlich sinnvoll, bereits jetzt zu überlegen, welche Regeln für eine Anwendung von Behandlungsoptionen geschaffen werden müssen. Prof. Schlatt spricht mit Frau Westermann über diese Thematik im Deutschlandfunk.