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WWU-Physiologe Prof. Hans-Christian Pape in den Wissenschaftsrat berufen

Prof. Hans-Christian Pape mit Bundesforschungsministerin Anette Schavan 2007 bei der Verleihung des Max-Planck-Forschungspreises (Foto: AvH-Stiftung)

Münster (mfm/tb) - „Uuaaahh – so sieht also Angst aus!“ Diese Überschrift setzte eine große deutsche Tageszeitung über einen Bericht, der sich mit der Arbeit von Hans-Christian Pape befasste. Anlass des Artikels war der hoch dotierte Max-Planck-Forschungspreis, der dem Professor der Universität Münster 2007 verliehen wurde. Nun hat der vor allem als Angstforscher bekannte Physiologe eine weitere Auszeichnung erhalten, eine ohne Preisgeld, aber nicht minder hochrangig: Pape ist einer von vier Wissenschaftlern, die der Bundespräsident neu in den Wissenschaftsrat berufen hat. Die von den Regierungen des Bundes und der 16 Bundesländer getragene Einrichtung gilt als das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland.
Der Wissenschaftsrat berät die Politik „in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung“, wie es auf seiner Website heißt. Er stützt sich auf die Expertise von 32 Mitgliedern in seiner Wissenschaftlichen Kommission, von denen 24 wie Pape aus der Forschung kommen und die restlichen acht Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind. Die Nominierungen aus der Wissenschaft basieren auf gemeinsamen Vorschlägen von sechs großen Forschungseinrichtungen, darunter beispielsweise die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG).
Hans-Christian Pape, geboren und aufgewachsen in Bad Oeynhausen, wurde 2004 an die Universität Münster berufen, wo er als Nachfolger von Prof. Erwin-Josef Speckmann die Leitung des Instituts für Physiologie I der Medizinischen Fakultät übernahm. Vorangegangene berufliche Stationen waren Bochum, die Vereinigten Staaten, in denen er zwei Jahre lang forschte, und schließlich Magdeburg. Der 54-jährige befasst sich vorrangig mit der Erforschung der neurophysiologischen Grundlagen des Verhaltens. Bekannt wurde er vor allem durch seine Untersuchungen zu den molekularen und zellulären Grundlagen von Furcht und Furchtgedächtnis sowie zu den Prozessen bei Schlaf und Wachheit.
Mit Pape gehören der Kommission des Wissenschaftsrats nun zwei Münsteraner an, denn FH-Professor Prof. Klaus Niederdrenk war schon zuvor Mitglied. Jeder Parteinahme für ihren Standort müssen sich beide enthalten, daran lässt der Wissenschaftsrat, nachzulesen im Internet, keinen Zweifel: Berufene Wissenschaftler „sollen weder Interessenvertreter eines Faches noch einer bestimmten Institution oder Organisation sein. Es wird von ihnen erwartet, dass sie wissenschaftliche Exzellenz mit wissenschaftspolitischer Kompetenz und Erfahrung verbinden“.
Link zur Mitgliederliste des Wissenschaftsrats

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