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Beidseitiges Lernen als Basis: Partnerschaftsabkommen mit der Dokkyo Medical School in Japan "entfristet"

Mit ihrer Unterschrift besiegelten Prof. Dr. Wilhelm Schmitz, Prof. Dr. Ursula Nelles und Prof. Dr. Akira Terano (v.l.) die langfristige Zusammenarbeit im Fach Medizin (Foto: FZ/Thomas)

Mibu/Münster (mfm/tb) – Wird ein Arbeitsvertrag entfristet, gilt das als Zeichen beidseitiger Zufriedenheit. Auch die Kooperationsvereinbarung zwischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der Medizinischen Universität Dokkyo im japanischen Mibu hat die „Probezeit“ bestanden: Mit ihrer Unterschrift machten WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Hochschulkanzler Prof. Dr. Akira Terano aus der bislang befristeten Zusammenarbeit im Fach Medizin jetzt eine Dauerlösung.
„Die Kooperation hat sich sehr bewährt, weshalb dieser Schritt einfach auf der Hand lag“, erläutert Prof. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät der WWU und Mitunterzeichner des Abkommens. Die Partnerschaft mit der japanischen Privatuniversität, auf deutscher Seite aufgebaut von Klinikdirektor Prof. Wolfram Domschke, wurde erstmals 2005 vertraglich fixiert und danach zweimal verlängert. Wesentlicher Bestandteil ist eine „Summer School“ für japanische Studierende: Jährlich im Spätsommer werden fünf ausgewählte Nachwuchsmediziner nach Münster eingeladen, um an einem zweiwöchigen Programm mit wissenschaftlichen und medizinischen Aspekten teilzunehmen. Derzeit hält sich eine weitere Gruppe angehender Mediziner aus Fernost in Münster auf, um sich dort vor allem in praktischen Fertigkeiten schulen zu lassen.
Im Gegenzug haben münstersche Studierende die Möglichkeit, in Mibu ein längeres Praktikum zu absolvieren. Zudem forschten dort schon mehrere münstersche Mediziner, darunter auch Priv.-Doz. Dr. Jan Becker, der den Austausch auf deutscher Seite koordiniert. „Basis der Zusammenarbeit ist der Wunsch, vom jeweils anderen Partner zu lernen“, sagt der Gastroenterologe. „In einigen Diszplinen, beispielsweise meiner, ist uns Japan weit voraus – schon allein durch das häufigere Vorkommen von Erkrankungen wie dem Magenkarzinom“, so Becker. Umgekehrt interessierten sich die fernöstlichen Gäste sehr für die hiesige kardiovaskuläre Medizin.
Die Dokkyo Medical School hat ihren Sitz in Mibu, einem Vorort der 500.000 Einwohner zählenden Metropole Utsunomiya in der Präfektur (in etwa: Regierungsbezirk) Tochigi. Ihre Wurzeln liegen in der „Vereinsschule für Deutsche Wissenschaften“, die schon 1883 in Soka eröffnete. Diesen Ursprung trägt die Medizinische Universität, 1973 als Schwesterhochschule gegründet, noch im Namen: Der Begriff „Dokkyo“ ist die japanische Kurzform des Vereins für Deutsche Wissenschaften. Mittlerweile gehört die Dokkyo-Gruppe zu einer der größten privaten Hochschulgruppen in Japan.

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