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Krieg in der Klinik: Studienhospital Münster diente als Kulisse für preisgekrönten Film

Marieke Fritzen in einem Standbild aus "Gold und Dornen"

Münster (mfm/tb) - Gerade einmal 18 Jahre jung und schon Preisträgerin: Marieke Fritzen aus Münster hat den Deutschen Jugendvideopreis 2014 in der Kategorie „herausragende Produktion“ gewonnen. Über die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung freut sich neben der jungen Regisseurin auch das Team des Studienhospitals Münster: In dieser Ausbildungseinrichtung der münsterschen Uni-Mediziner entstanden zentrale Szenen des Films, der aus 767 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt wurde.
Im dem elfminütigen Film mit dem Titel „Gold und Dornen“ geht es um Krieg und seine Folgen. Die Handlung: Vor einiger Zeit zog Agatha mit ihrer Mutter von Russland nach Deutschland. Nun kämpft sie als Soldatin in Afghanistan. Als sie verwundet wird, ruft sie ihre Mutter an und erzählt ihr von ihren Erfahrungen im Krieg. Was Marieke Fritzen aus dieser Grundidee machte, begeisterte die Jury: Marieke Fritzen setze ihr Thema „in wuchtige, assoziative Bilder um, die in prägnanten kurzen Szenen und mit minimalen, aber äußerst wirkungsvollen Mitteln die Grausamkeit des Kriegs auf den Punkt bringen“, heißt es in der Begründung. Und weiter: „ein ebenso gesellschaftskritischer wie berührender Film über den Mensch im Krieg“.
Diese Sicht teilt auch Franz Bernhard Schrewe, Simulationspatienten-Trainer im Studienhospital und in seiner Freizeit als Regisseur und Theaterpädagoge an münsterschen Bühnen aktiv. Er betreute Fritzen, die für ihren Film eine Krankenhaus-Kulisse benötigte. Im Studienhospital Münster fand sie, was sie brauchte: Inmitten der realitätsnahen Ausstattung konnten die Szenen gedreht werden, ohne einen echten Klinikalltag zu stören. „Marieke hat den Film nur mit einer Spiegelreflexkamera gemacht, selbst das Drehbuch geschrieben, selbst geschnitten und auch selbst gespielt – Respekt“, lobt Schrewe. Marieke Fritzen, die derzeit an einem Berufskolleg eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin absolviert, hat derweil bereits neue Pläne: Als nächstes Projekt plant sie eine Reportage über eine obdachlose Frau, verriet sie den „Münsterschen Zeitung“.

Film "Gold und Dornen“ bei vimeo
Bericht über den Preis in der „Münsterschen Zeitung“

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