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Für die Zahnmedizin von Morgen: Angehende Zahnärzte suchen Patienten

Bitte Platz nehmen: Bevor Studierende mit Patienten arbeiten, durchlaufen sie eine fundierte und intensive Ausbildung (Foto: FMZ)

Münster (mfm) - Zahnärzte müssen auf hohem universitären Niveau theoretisch ausgebildet sein, wenn sie in den Beruf kommen. Und müssen im Studium auch und gerade für die Praxis fit gemacht werden – ein Ziel, das nicht erreichbar wäre ohne die Behandlung von Patienten. Für die schafft die Medizinische Fakultät der Universität Münster nun einen zusätzlichen Anreiz durch Ermäßigungen beim Eigenanteil.
Die praktische Ausbildung während des auf zehn Semester ausgelegten zahnmedizinischen Studiums erfolgt in zwei aufeinander aufbauenden Phasen: „Erst nach erfolgreichem Abschluss der sehr arbeitsintensiven vorklinischen Phase und bestandener zahnärztlicher Vorprüfung dürfen unsere Studierenden ‚echte Patienten’ behandeln“, erläutert der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Wilhelm Schmitz.
Die Erfahrung zeige, dass die Patienten durch die behutsame und gewissenhafte Behandlung der Studierenden sowie die ständige begleitende Kontrolle und gegebenenfalls auch Hilfestellung durch Assistenten und Oberärzte mit der Behandlung sehr zufrieden seien. „Dieser hoher Aufwand, der zur guten Behandlungsqualität führt, erfordert jedoch zwangsläufig etwas mehr Zeit“, sagt Prof. Ludger Figgener, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Münster (UKM).
Dies habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Zahl der für die Ausbildung geeigneten Patienten bundesweit rückläufig sei. Andererseits absolvieren aber allein an der UKM-Zahnklinik in Münster rund 700 künftige Zahnmediziner ihre Ausbildung. Um die theoretischen wie praktischen Studienbedingungen sicherzustellen, die für diese große Zahl notwendig sind, hat die dortige Medizinische Fakultät beschlossen, einen weiteren Anreiz für Behandlungen in der studentischen Ausbildung zu schaffen. „Durch diese Entscheidung können wir die Kosten des vom Patienten zu tragenden Eigenanteils um bis zu 30 Prozent reduzieren“, erläutert Gabriele Akens-Fries, Managerin des UKM-Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Zum Behandlungsspektrum der klinischen Kurse gehören unter anderem Füllungstherapie mit verschiedenen Techniken und Materialien, Inlays, Onlays, Teilkronen aus Keramik oder Gold, Wurzelkanalbehandlungen, Prophylaxe-Maßnahmen, festsitzender und herausnehmbarer Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Teilprothesen sowie Vollprothesen. Berücksichtigt werden können solche Patienten, deren zahnmedizinischer Befund sich für eine Behandlung in der studentischen Ausbildung eignet. In einer umfassenden Untersuchung und Beratung wird jeder Einzelfall geprüft. Wer als Patient an einer Behandlung durch Studenten innerhalb der universitären zahnmedizinischen Ausbildung interessiert ist, kann sich in der UKM-Zahnklinik vorstellen (Waldeyerstraße 30, Telefon: 02 51-83-45500).

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