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Der Fischschuppenkrankheit auf der Spur: Stipendium der Novartis-Stiftung für Nachwuchsforscher Oji

Dr. Vinzenz Oji bei der Verleihung des Stipendiums auf der Promotionsfeier (Foto: FZ/Thomas)

Münster (mfm/pc) - Für seine Forschungen nach den Ursachen bestimmter Hautkrankheiten hat Dr. Vinzenz Oji ein mit 8.000 Euro dotiertes Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung erhalten. Bei der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster am heutigen Freitag überreichte Dekan Prof. Dr. Wilhelm Schmitz dem 36-jährigen Nachwuchswissenschaftler die Auszeichnung. Oji ist Facharzt für Dermatologie und Venerologie und arbeitet an der Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster. Seine dortigen „Untersuchungen zur epidermalen Protease-Aktivität bei Filaggrin-Mangel und allergischen Erkrankungen“ tragen dazu bei, die Ursachen der Ichthyosis vulgaris im Zusammenhang mit einer Neigung zu Allergien aufzudecken.  
Eine sehr trockene Haut mit meist feiner Schuppung unter Aussparung der großen Beugen sowie die verstärkte Zeichnung der Handlinien sind Kennzeichen der Ichthyosis vulgaris, der häufigsten Form des auch Fischschuppenkrankheit genannten Hautleidens. Schätzungen zufolge sind zwischen eine und vier Personen von 1000 davon betroffen. „Bei der Verhornung werden Filaggrine, eine bestimmte Gruppe von Proteinen, in der Haut gebildet. Mutationen im Filaggrin-Gen führen zu einem Mangel des Feuchtigkeitsfaktors in der Haut“, erläutert Dr. Oji. Die Betroffenen haben eine Neigung zu Neurodermitis und/oder allergischen Erkrankungen. Seit einigen Jahren weiß die Wissenschaft: Ob Ichthyosis, Ekzem oder Allergieneigung – in allen Fällen liegt eine Störung der Hautbarriere vor.
„Wir untersuchen, wie es bei Filaggrin-Mangel im Einzelnen zu dem Barrieredefekt in der Haut kommt“, so der Preisträger weiter. „Womöglich ist eine Störung der Enzymaktivitäten in der Oberhaut die Ursache. Denn diese spielen bei der Bildung der Hornhaut eine wichtige Rolle.“ Geforscht wird an menschlichen Zellkulturen. Tierexperimente sind nicht notwendig. Mit seinen Forschungen möchte Dr. Oji die Grundlage für bessere Therapien für die genannten Erkrankungen schaffen.
Die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung hat der Medizinischen Fakultät Münster in diesem Jahr erstmalig ein Graduierten-Stipendium zur Verfügung gestellt. Auch in 2011 und 2012 wird die Fakultät einen Kandidaten auswählen können, dem das Stipendium gewährt wird.

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