Paper of the Month aus der Biomechanik April 2021

v.l.n.r.: Prof. Micheal Raschke, Jens Wermers M.Sc. (Erstautor), Andre Frank M.Sc., PD Dr. J. Christoph Katthagen (Foto: privat)

Die biomechanische Studie Glenoid concavity has a higher impact on shoulder stability than the size of a bony defect wurde als Paper of the Month April 2021 der medizinischen Fakultät ausgezeichnet.

Das Team rund um Jens Wermers M.Sc. evaluierten in dieser Studie den Einfluss der Glenoidkonkavität auf die Schulterstabilität.
Nach einer Schulterluxation mit knöchernem Defekt der Gelenkpfanne ist häufig eine operative Versorgung nötig, um eine rezidivierende Instabilität zu vermeiden. Bislang wurde die Entscheidung für eine arthroskopische Weichteilversorgung oder für eine knöcherne Rekonstruktion vor allem basierend auf der knöchernen Defektgröße getroffen. Neue biomechanische Erkenntnisse deuten jedoch daraufhin, dass die Konkavität des Glenoids einen wichtigen Einflussfaktor auf die Schulterstabilität darstellt.
Daher wurde in der aktuellen Studie robotorbasiert der Einfluss der Glenoidkonkavität auf die Schulterstabilität untersucht.
Dafür wurde die Glenoidkonkavität dreidimensional vermessen. Stückweise wurden Knochendefekte erzeugt, um anschließend die Auswirkungen auf die Schulterstabilität zu evaluieren.
Jens Wermers fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: „Die Konkavität des Glenoids ist ein maßgeblicher Faktor für die Stabilität des Schultergelenks. Das Einbeziehen der Konkavität ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Instabilität durch knöcherne Defekte als die verbreitete Messung der Defektgröße. Dies kann in Zukunft eine verbesserte, personalisierte Behandlung im klinischen Alltag ermöglichen.“

Wermers J, Schliemann B, Raschke MJ, Michel PA, Heilmann LF, Dyrna F, Sußiek J, Frank A, Katthagen JC. Glenoid concavity has a higher impact on shoulder stability than the size of a bony defect. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2021 Apr 11. doi: 10.1007/s00167-021-06562-3. Epub ahead of print

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